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Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer.

© dpa

Casdorffs Agenda: Die CSU - gar nicht so christlich

Die CSU führt sich in der Debatte nach dem Anschlag auf Berlin auf, als sei sie von allen guten Geistern verlassen. Die Drohung von Horst Seehofer an Angela Merkel klingt wie Trotzerei.

Was soll man sagen, wenn eine Partei, die das "C" für christlich in ihrem Namen trägt, sich aufführt, als sei sie in der Debatte nach dem Anschlag auf Berlin von allen guten Geistern verlassen? Noch dazu der Chef einer Partei, die für sich das "Christlich-Soziale" in Anspruch nimmt? Zunächst möchte man hoffen, dass - in Anlehnung an eine Formulierung aus dem Paulus-Brief an die Hebräer - durch den Glauben Mauern fallen, Mauern im Denken.

Denn die CDU-Schwester Angela Merkel politisch mit Forderungen einzumauern, verspricht für keinen einen Erfolg. "Erst aufklären, dann sachlich diskutieren und erst am Ende, falls erforderlich, Gesetze ändern", sagt Christdemokratin Annegret Kramp-Karrenbauer denn auch.

Dass Horst Seehofer jetzt schon wieder damit droht, Merkels Wiederwahlambition als Bundeskanzlerin nicht zu unterstützen, klingt da wie Trotzerei. Dazu sagt das Alte Testament: "Wer ist der, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Verstand?" Gute Frage.

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