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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer im Kanzleramt in Berlin.

© dpa

Casdorffs Agenda: Die Klage hat sich wohl erledigt, die schlechte Stimmung bleibt

Der Briefwechsel zwischen Merkel und Seehofer zeigt die latente Unverträglichkeit zwischen CDU und CSU. Mal sehen, wie die Wähler das finden.

Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Klingt banal, ist aber immer wieder schlicht wahr. Das zeigt sich an der Antwort der Bundeskanzlerin auf die, sagen wir, Anwürfe der bayerischen Staatsregierung in Sachen Flüchtlinge. Schön lange hat sie gewartet, drei Monate, was schon hart am Rand der Unverschämtheit ist; und dann rückt sie auch noch kein Jota von ihrer Position ab.

Das bedeutet: Bayern kann ja denken, dass es eine eigene Grenze zu Österreich hat. Nur ist es in Wirklichkeit eine der Bundesrepublik. Und da angesichts der drastisch gesunkenen Zahl an Menschen, die in der gesamten Republik Zuflucht suchen, Bayern nicht überrannt wird, gibt es auch keine Gefahr, die eine Klage gegen den Bund rechtfertigen würde. Nun haben beide Seiten ein halbes Jahr, in dem sie schauen können, wie das Ganze weitergeht. Und es ist nicht sehr gewagt vorherzusagen, dass sich die Zahl nicht groß verändern wird.

Heißt: Das Thema Klage erledigt sich mit der Zeit. Nicht erledigt hat sich dagegen die latente Unverträglichkeit zwischen CDU und CSU. Deren Vorsitzende müssen schwer aufpassen, dass ihnen von ihren genervten Wählern nicht noch richtig großer Unmut entgegen schallt.

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