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Katrin Göring-Eckardt reagierte etwas abschätzig auf die SPD-Nominierung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten.

© dpa

Casdorffs Agenda: Grüner Hochmut kommt vor dem Fall

Die grüne Spitzenkandidatin Karin Göring-Eckardt reagierte abschätzig auf die Nominierung von Martin Schulz zum SPD-Kanzlerkandidaten. Dass sie als völlig unklar kritisiert, wofür die SPD steht – das fällt auf sie zurück. Ein Kommentar.

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Namentlich die grünen Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir. Dass also Göring-Eckardt abschätzig auf die Nominierung von Martin Schulz zum SPD-Kanzlerkandidaten und neuen Parteichef reagiert, dass sie als völlig unklar kritisiert, wofür die SPD steht – das fällt auf sie zurück. Auf sie als Person und auf sie, die Grünen. Göring-Eckhardt ist erstens nicht gerade eine Stimmenkönigin, ebenso wenig wie ihr Kompagnon Özdemir. Das zeigt die Urwahl. Zweitens sind sich die Grünen als Partei selbst nicht klar darüber, wohin sie wollen. Außer, dass es ihre Spitze in die Regierung drängt. Dieses Anbiedern bei der Union – nennen wir es den schwäbischen Kurs – ist zuweilen schwer erträglich. Unklug dazu, denn im Zweifel heißt das Original: Union. Was genau bekommt der Wähler neben alerter Machtanpassung? Um die Antwort darauf sollte sich die Grünen-Spitze jetzt vor allem kümmern, ehe sie auf andere zeigt. Die Umfrageergebnisse sagen es ihnen doch gerade: Hochmut kommt vor der Niederlage.

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