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Israelische Sicherheitskräfte in Bethlehem.

© AFP

Casdorffs Agenda: Wann ist Kritik an Israel antisemitisch?

Israel das Existenzrecht zu verweigern ist laut dem Chef der Uno eine "moderne Form des antijüdischen Hasses". Die inhaltliche Konfrontation mit Israel wird für Diplomaten eine wachsende Herausforderung. Ein Kommentar.

Wenn der neue UN-Generalsekretär Antonio Guterres es notwendig findet, Maßnahmen gegen Antisemitismus zu ergreifen, wie er es soeben angekündigt hat - was ist das? Ein Warnsignal, das nicht überhört werden sollte. Denn Diplomat Guterres hat von Amts wegen einen Überblick über die Lage in Welt. Und da erstarkt der Antisemitismus wieder.

Der Chef der Uno nennt es beispielsweise auch eine "moderne Form des antijüdischen Hasses", Israel das Existenzrecht zu verweigern. Aber es gibt noch mehr, und hier kann bei der Beurteilung helfen, dass Experten sich vor Jahren schon auf eine „Working Definition of Antisemitism“ geeinigt haben; sie ist vom "European Monitoring Center on Racism and Xenophobia" vorgelegt worden.

Demzufolge ist Kritik an der israelischen Politik keineswegs von vornherein antisemitisch. Eine, die Israel delegitimiert oder zu dämonisieren scheint, gilt allerdings als hoch kritisch. Zum Beispiel, wenn der jüdische Staat mit dem Apartheidstaat verglichen wird. In diesen Zeiten der zunehmenden inhaltlichen Konfrontation mit der Regierung Israels wird es für Chefdiplomaten entsprechend eine wachsende Herausforderung, den richtigen Ton zu treffen.

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