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Martin Winterkorn war vom 1. Januar 2007 bis zum 23. September 2015 VW-Vorstandschef.

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Casdorffs Agenda: Winterkorn könnte der "Deutschland AG" ein gutes Beispiel geben

Winterkorn ist der VW-Vorstandschef, mit dem sich "Diesel-Gate" verbindet; dennoch erhält er eine Luxusrente. Er könnte zeigen, dass Verantwortung mehr als ein Wort ist.

Der Fall Martin Winterkorn: 3100 Euro Rente soll er bekommen – pro Tag. Das ist so viel, wie viele VW-Werker nach erbrachter Lebensleistung noch nicht einmal im Monat bekommen werden. VW, das Kürzel steht demnächst wohl besser für Versorgungswerk.

Zur Erinnerung: Winterkorn ist der Vorstandschef, mit dem sich "Diesel-Gate" verbindet, das besonders in Amerika nachwirkt. Bis zu 18 Milliarden Dollar muss der deutsche Autohersteller berappen, um die US-Behörden und die Kunden zu besänftigen. Auch wegen der Krise im Konzern sollen 30.000 Jobs (von 600.000) wegfallen.

All das ist schmerzlich, schädigt Deutschlands Ansehen, den Wert von "Made in Germany" – aber Winterkorn hat gut lachen. Nicht nur, dass er diese Luxusrente bekommt, sagenhafte 93.000 Euro im Monat. Er hat laut "Bild" auch Boni in Millionenhöhe für 2016 erhalten. Und will sie offenbar ungeschmälert behalten. Dabei wird die Belegschaft anderes erwarten von einem, der auf ihren Schultern erst so groß geworden ist.

Die Politik sollte es auch, da doch Niedersachsens Ministerpräsident im Aufsichtsrat sitzt. Freiwilliger Verzicht als Stichwort: Winterkorn könnte der "Deutschland AG" ein gutes Beispiel geben. Zeigen, dass Verantwortung mehr als ein Wort ist. Damit täte er doch noch ein gutes Werk.

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