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Politik: Castor-Transport: Castor kann warten (Kommentar)

Alle reden vom Atomausstieg, als sei er schon vollzogen. So ist es nicht.

Alle reden vom Atomausstieg, als sei er schon vollzogen. So ist es nicht. Und weil wir noch mit der Kernkraft leben müssen, gibt es auch noch die Begleiterscheinungen: Castor-Transporte, zum Beispiel. Die finden gegenwärtig nur nicht statt - und sollen es auch nicht, solange die Expo läuft. Danach aber wird es wieder losgehen, denn im französischen La Hague und im britischen Sellafield warten noch genügend Castor-Behälter mit atomarem Restmüll, die zur Lagerung zurück nach Gorleben in Deutschland sollen. So ist es abgemacht, auch völkerrechtlich. Pacta sunt servanda: Die Transporte sind unvermeidlich. Weil sie aber auch gefährlich sind, ist es vernünftig, immer wieder über den richtigen Zeitpunkt nachzudenken. Und die richtige Strecke. Die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und das Bundesamt für Strahlenschutz haben mit ihren Einwänden recht: In zurückliegender Zeit haben bis zu 30 000 Polizisten den Weg ins Zwischenlager sichern müssen. Wenn es auf neuen Wegen noch schwieriger und kostspieliger würde, den Transport zu gewährleisten, dann sollte man wirklich besser warten, bis die alte Route wieder befahrbar ist. Bis zum Frühjahr 2001 also. Pacta sunt servanda - aber konkrete Zeiten für den Rücktransport des Restmülls stehen ja nicht darin. Und Eile besteht auch nicht.

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