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Politik: CDU dumpf (Kommentar)

Jürgen Rüttgers tut sich und der CDU keinen Gefallen: Sein kleiner Reim, lieber Kinder als Inder an den Computer zu lassen, zeigt nicht eben die Qualitäten eines "Zukunftsministers", der er ja einige Jahre war. Und will er nicht demnächst Ministerpräsident eines Bundesland werden, das bevölkerungsreich ist wie kein zweites, dazu das zehntgrößte Industrieland der Welt, dessen Zukunft im Bereich Hightech und Dienstleistung liegt?

Jürgen Rüttgers tut sich und der CDU keinen Gefallen: Sein kleiner Reim, lieber Kinder als Inder an den Computer zu lassen, zeigt nicht eben die Qualitäten eines "Zukunftsministers", der er ja einige Jahre war. Und will er nicht demnächst Ministerpräsident eines Bundesland werden, das bevölkerungsreich ist wie kein zweites, dazu das zehntgrößte Industrieland der Welt, dessen Zukunft im Bereich Hightech und Dienstleistung liegt? "Mitten im Leben", wie das Motto der Nach-Kohl-CDU noch immer, trotz allem, verspricht, heißt aber, Realitäten anzuerkennen. Eine lautet: Computer-Gastarbeiter sind nötig. Alles andere ist technologiepolitisch falsch. Und innenpolitisch höchst unglücklich ist es auch, weil daraus eine dumpfe Abwehr von Ausländern abgeleitet werden kann. Dass sich Angela Merkel, die designierte CDU-Bundesvorsitzende, Rüttgers anschließt, ist nur damit zu erklären, dass sie wohl ihren Widersacher Rüttgers einbinden und zugleich allen Vorbehalten entgegentreten will, mit ihr komme ein "Linksruck". Dieser Fall taugt allerdings nicht recht zur Korrektur dieses Vorurteils. So könnte daraus ein Rechtsruck werden. Das würde allenfalls Edmund Stoiber freuen. Aber der ist gar nicht in der CDU.

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