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Politik: CDU-Spendenaffäre: Der Zukunft zugewandt (Kommentar)

Keine Abrechnung, nein, Wolfgang Schäuble will sich das nicht auch noch antun. Was ihm Helmut Kohl angetan hat, das weiß ohnehin jeder.

Keine Abrechnung, nein, Wolfgang Schäuble will sich das nicht auch noch antun. Was ihm Helmut Kohl angetan hat, das weiß ohnehin jeder. Der alte CDU-Vorsitzende, der die Ehre verloren hat, und sein Nachfolger. Der mit der kürzesten Amtszeit - aber auch der erfolgreichsten. Was wäre wohl gewesen, wenn ... Müßig, darüber nachzudenken, ein Fehler auch, denn die CDU hat jetzt keine andere Chance mehr, als nach vorne zu blicken. Und sie hat ihn ja noch, als ihren "Denker", wie Angela Merkel, seine Nachfolgerin als Vorsitzende, freimütig gesagt hat. Was Schäuble und Kohl unterscheidet, ist nicht nur, dass der eine sich vordemokratisch verhält und noch heute den Machtverlust als Majestätsbeleidigung empfindet. Was den Unterschied im Kern ausmacht, zeigt dies: Schäuble gab sein Amt als Vorsitzender der Partei ab - und kandidierte für ein anderes im Präsidium. Er gab damit den Delegierten, die ihn kritisieren wollten, eine Chance, und auch allen, die ihn (nach seinen persönlichen Fehlern im Krisenmanagement) gar nicht mehr wollten. Das nennt man demokratisch. Davon kann die CDU noch immer etwas lernen, wenn sie darüber nachdenkt. Und wenn sie dann sein Buch liest, das Schäuble gegenwärtig schreibt. Der Mann, der mindestens nach Kohl Kanzler hätte werden können. Nein, es wird kein Buch der platten Abrechnung, sondern eines der Anleitung. Und der Zukunft zugewandt. Wie der Titel lauten soll? Na klar: Mitten im Leben.

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