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Politik: Chatami in Deutschland: Schriftsteller Bahman Nirumand über den Nationalen Widerstandsrat

Der iranische Schriftsteller und Journalist Bahman Nirumand hat sich mit einer Erklärung zum Besuch des iranischen Präsidenten Chatami in Deutschland an die deutschen Medien gewandt. Im Folgenden Auszüge.

Der iranische Schriftsteller und Journalist Bahman Nirumand hat sich mit einer Erklärung zum Besuch des iranischen Präsidenten Chatami in Deutschland an die deutschen Medien gewandt. Im Folgenden Auszüge.

"Durch die Berichterstattung der letzten Tage ist der Eindruck erweckt worden, als sei die iranische Auslandsopposition gegen den Besuch Chatamis in Deutschland. Dieser Eindruck ist aus folgenden Gründen falsch

Der "Nationale Widerstandsrat" - eine Tarnbezeichnung für die Organisation der Volksmujahedin -, der massive Proteste gegen den Besuch Chatamis angekündigt hat, ist seit 1983 im Irak stationiert. Unter der Obhut Saddam Husseins und ausgerüstet mit irakischen Waffen plant diese Organisation einen Sturz der herrschenden Macht im Iran. Es ist nicht das erste Mal, dass diese Organisation, die jeden Wandel durch Reformen im Iran als eine Bedrohung der eigenen Existenz betrachtet, mit den rechtsgerichteten Kräften am gleichen Strang zieht ...

Sollte es tatsächlich ... zutreffen, dass 175 Bundestagsabgeordnete und 300 Landtagsabgeordnete ein Protestschreiben der Volksmujahedin gegen den Staatsbesuch Chatamis unterzeichnet haben, dann wäre dies für die betreffenden Politiker ein Armutszeugnis ...

Mit Ausnahme der Volksmujahedin und einiger radikallinker Splitterorganisationen wird die Reformbewegung im Iran von der Auslandsopposition positiv beurteilt. Es trifft zwar zu, dass nach wie vor Menschenrechte im Iran verletzt werden, dass zahlreiche Journalisten, Intellektuelle und Studenten im Gefängnis sitzen, und dass zurzeit nahezu die gesamte liberale Presse verboten ist. Aber die Schuld für diese Maßnahmen kann man nicht Chatami unterstellen ..."

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