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Politik: Chemieanschlag verhindert

Jordanisches Fernsehen zeigt Geständnisse von Al-Qaida-Leuten

Amman. Der in der vergangenen Woche vereitelte Terroranschlag in Jordanien hätte mit Chemikalien ausgeführt werden sollen und bis zu 80 000 Menschen getötet. Dies teilten Sprecher der jordanischen Sicherheitskräfte am Montag abend im Fernsehen mit. Ziel des Anschlags sei das Hauptquartier des Geheimdienstes am Stadtrand Ammans gewesen. Die Angaben basierten auf Geständnissen von sechs in den vergangenen zwei Wochen festgenommenen Personen, hieß es.

Am 1. April war in Jordanien eine Großfahndung nach Autos mit Sprengstoff und Verdächtigen ausgelöst worden. Bei einem Festnahmeversuch wurden vor wenigen Tagen vier Verdächtige getötet. König Abdallah hatte zunächst nur vage Angaben über einen angeblich vereitelten Terroranschlag gemacht. Am Montag wurde nun der Jordanier Azmi al-Dschayussi als Anführer der Terrorgruppe genannt, der sich in seinem auf Video aufgenommenen Geständnis, aus dem Ausschnitte im Fernsehen übertragen wurden, als Gefolgsmann des Al-Qaida-Führers Abu Mussab al-Zarqawi bezeichnete.

Außerdem wurden Bilder von den 20 Tonnen Chemikalien gezeigt, die sichergestellt worden sein sollen. Diese sollten in Lastwagen gepackt und vor dem Hauptquartier des Geheimdienstes in die Luft gesprengt werden. Dabei hätte sich nach Angaben der jordanischen Behörden eine Giftgaswolke gebildete, die Menschen im Umkreis von zwei Quadratkilometern getötet hätte. Amerikanische Sprengstoffexperten sind nach Informationen von CNN nicht sicher, ob mit den gefundenen Chemikalien nicht konventioneller Sprengstoff hätte hergestellt werden sollen.

Hauptverdächtige Al-Dschayussi sei in Afghanistan ausgebildet worden, wo er al-Zarqawi kennen gelernt habe. Diesen habe er im Irak wiedergesehen, wo er ihm einen Anschlag in Jordanien befohlen habe. Der Al- Qaida-Führer habe ihn auch in Kontakt mit einem weiteren Jordanier gebracht, der bei der Schießerei in Amman getötet worden sein soll. Ein anderes mutmaßliches Mitglied der Terrorzelle erklärte im Fernsehen, es hätte der erste chemische Anschlag von al Qaida werden sollen.

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