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Chile: Pinochet soll sich illegal bereichert haben

Der vor gut zwei Wochen gestorbene frühere chilenische Diktator Augusto Pinochet hat sich einem Zeitungsbericht zufolge illegal bereichert und Schmiergelder angenommen.

Santiago de Chile - Der frühere Machthaber (1973-1990) habe Mittel der Streitkräfte für persönliche Zwecke verwendet und sich vor allem im Zusammenhang mit Waffenkäufen bestechen lassen, berichtete die Zeitung "La Nación" unter Berufung auf einen Bericht der Polizei. Die Sondereinheit für die Verfolgung von Geldwäsche habe den Bericht am 11. Dezember, einen Tag nach dem Tod Pinochets, dem Richter Juan González zugesandt.

Er ermittelte gegen Pinochet im so genannten Fall Riggs, bei dem es um Millionenkonten Pinochets bei ausländischen Banken ging. Insgesamt soll es sich um umgerechnet etwa 20 Millionen Euro handeln, die auf Konten lagen, die Pinochet mit Hilfe falscher Pässe unter anderem Namen führte. Die Justiz ging von Steuerhinterziehung und Passfälschung aus.

Pinochet, der für schwere Menschenrechtsverbrechen während seiner Herrschaft nie verurteilt wurde, hat bis heute viele treue Anhänger im konservativen Teil der chilenischen Gesellschaft. Sein Ansehen hatte jedoch in diesen Kreisen durch die Bestechungsaffäre mehr Schaden genommen als durch alle früheren Berichte von tausendfacher Folter und Mord. (tso/dpa)

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