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China-Politik: Obama lässt Dalai Lama abblitzen

Der Dalai Lama tourt durch die USA – und wird dieses Mal entgegen den Gepflogenheiten nicht vom US-Präsidenten empfangen. Barack Obama will es sich mit Peking nicht verscherzen.

Zum ersten Mal seit 18 Jahren wird der Dalai Lama bei einem Besuch in Washington nicht den US-Präsidenten treffen. Barack Obama werde nicht mit dem geistigen Oberhaupt der Tibeter zusammenkommen, sagte eine Sprecherin des Friedensnobelpreisträgers. Eine Begegnung sei erst nach einem Treffen von Obama mit seinem chinesischen Amtskollegen Hu Jintao im November geplant.

Ein Sprecher des US-Regierung bestätigte, dass es vor der Peking-Reise des Präsidenten kein Treffen geben werde. In US-Regierungskreisen wurde betont, dass Obama sich schon immer für die kulturellen und religiösen Rechte der Tibeter eingesetzt habe.

Einem Bericht der Washington Post zufolge ist die Entscheidung Teil der neuen US-Politik einer Annäherung an China. Washington sei etwa im Atomstreit mit Iran auf die Unterstützung Chinas angewiesen, hieß es zur Begründung. Daher setzen die USA auch die Exil-Tibeter unter Druck, um das Verhältnis zu China zu verbessern. 

Die Sprecherin des Dalai Lama betonte dagegen, der buddhistische Geistliche habe dem Vorgehen ausdrücklich zugestimmt. Es sei wichtig, dass die Beziehungen zwischen den USA und China gut seien.

Der Dalai Lama war 1959 nach einem gescheiterten Aufstand gegen die chinesischen Machthaber ins indische Exil geflohen. Die Führung in Peking wirft ihm vor, die Unabhängigkeit Tibets anzustreben. Der Dalai Lama selbst spricht sich für eine größere Autonomie der Region aus.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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