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Politik: China schickt Drohbriefe an Diplomaten

Stockholm - China setzt offenbar in Norwegen ansässige Botschaften unter Druck, dem Festakt zur Verleihung des Friedensnobelpreises an den inhaftierten chinesischen Regimekritiker Liu Xiaobo am 10. Dezember fernzubleiben.

Stockholm - China setzt offenbar in Norwegen ansässige Botschaften unter Druck, dem Festakt zur Verleihung des Friedensnobelpreises an den inhaftierten chinesischen Regimekritiker Liu Xiaobo am 10. Dezember fernzubleiben. Norwegische Medien berichten, es seien erstaunlich wenig Teilnahmebestätigungen internationaler Gäste für die Zeremonie eingegangen. Normalerweise gilt die Einladung als Auszeichnung und Würdenträger aus der ganzen Welt sagen so schnell wie möglich zu. Der Chef des Osloer Nobelkomitees, Geir Lundestad, teilte am Dienstag mit, mehrere Staaten hätten um Verlängerung der am Vortag abgelaufenen Anmeldefrist für ihre Botschafter gebeten. Hintergrund ist laut Medienberichten eine Drohkampagne des chinesischen Außenministeriums. Zahlreiche Botschaften, darunter auch die schwedische in Norwegen haben demnach „scharf“ formulierte Briefe der chinesischen Regierung erhalten. Olof Huldtgren von der schwedischen Botschaft in Oslo bestätigte inzwischen den Eingang eines entsprechenden Schreibens. „Da steht nicht ausdrücklich drin, dass wir nicht an der Friedensnobelpreiszeremonie teilnehmen dürfen. Wenn man zwischen den Zeilen liest, ist die Botschaft aber unmissverständlich“, sagte der Diplomat. anw

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