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China: Unruhen wegen Landstreitigkeiten

Bei blutigen Zusammenstößen zwischen Bauern und der Polizei in Südwestchina ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Rund ein Dutzend wurde zum Teil lebensgefährlich verletzt. Ursache der Unruhen sollen Landstreitigkeiten gewesen sein.

Rund hundert Bewohner eines Dorfes der südwestlichen Provinz Yunnan wehrten sich mit Blockaden gegen den Bau einer Wolfram-Mine. Die Polizei reagierte zunächst mit Warnschüssen. Als dies nichts nutzte, beendete sie die Proteste gewaltsam, berichtete die Menschenrechtsgruppe Chinese Human Rights Defenders (CHRD). Die Wenshan Präfektur (Provinz Yunnan) teilte nur mit, es seien vergeblich "Warnschüsse" abgegeben worden und die Polizisten hätten sich aus Angst um ihre Sicherheit verteidigen müssen. Die Bauern seien mit Messern bewaffnet gewesen und hätten die Polizisten mit Steinen und Stöcken attackiert, als die Schüsse gefallen seien.

Hintergrund der Zwischenfälle am Sonntag im Dorf Saixi im Kreis Malipo, das von Angehörigen der Miao-Minderheit bewohnt wird, seien Landstreitigkeiten mit einem Bergbauunternehmen gewesen, berichtete das CHRD-Netzwerk aus chinesischen und ausländischen Aktivisten. Die große chinesische Bergbaugruppe Zijin habe eine Wolfram-Grube bauen wollen. Doch hätten die Bauern die angebotene Entschädigung für ihr Land als unzureichend abgelehnt. Trotz des Widerstandes habe das Unternehmen unter dem Schutz von Wachleuten, Polizei und paramilitärischen Sicherheitskräften mit den Arbeiten begonnen.

"Es ist nicht die erste gewaltsame Konfrontation zwischen den Bauern und den Behörden in den vergangenen eineinhalb Jahren", sagte ein Bankmitarbeiter in Peking. Eine Familie bestätigte die Zusammenstöße, wollte sich aber nicht äußern: "Wer traut sich schon, dazu etwas zu sagen?" Ein Arzt auf der Intensivstation des Wenshan-Hospitals berichtete, zwei Verletzte hätten lebensgefährliche Verletzungen. Die Behörden berichteten, außer dem getöteten Dorfbewohner seien elf weitere verletzt worden. Das CHRD-Netzwerk sprach von fünf durch Schüsse verletzten Bauern. Mehr als 20 weitere seien verprügelt und verletzt worden.

Viele Dorfbewohner seien anschließend festgenommen worden, berichtete CHRD. Die Polizei habe Straßensperren errichtet und kontrolliere jeden, der in den Kreis Malipo fahren wolle. (nim/dpa/AFP)

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