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Chronologie: Der Fall Kurnaz

Der ehemalige Guantanamo-Häftling Murat Kurnaz gibt an, während seiner Haft in US-Gefangenenlagern von Bundeswehrsoldaten misshandelt worden zu sein. Eine Chronologie des Falls.

3. Oktober 2001:

Der damals 19-jährige Kurnaz reist nach Pakistan. Kurz darauf marschiert die US-Armee im Rahmen der Anti-Terror-Mission "Enduring Freedom" ins benachbarte Afghanistan ein.

Ende November 2001: Kurnaz wird von pakistanischen Behörden bei einer Routinekontrolle verhaftet und dem US-Militär als mutmaßlicher Taliban-Kämpfer übergeben. Er wird zunächst auf einen US-Stützpunkt im afghanischen Kandahar gebracht, wo ihn nach eigenen Angaben Spezialkräfte der Bundeswehr misshandelt haben sollen.

Januar 2002: Kurnaz wird ins US-Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba geflogen. Nach eigenen Angaben wird er dort regelmäßig verhört, zweimal auch von Agenten aus Deutschland. Ferner berichtet er über schwere Misshandlungen und teils mehrwöchige Isolationshaft.

Januar 2005: Das US-Bundesgericht stellt fest, dass der Verdacht gegen Kurnaz unbegründet und seine Inhaftierung rechtswidrig sei. Die US-Regierung legt daraufhin Berufung ein.

30. November 2005: Das Bremer Verwaltungsgericht entscheidet, dass die unbefristete Aufenthaltserlaubnis von Kurnaz nicht erloschen sei und er im Falle einer Freilassung nach Bremen zurückkehren dürfe. Januar 2006: Das Innenministerium hebt ein seit 2004 bestehendes Einreiseverbot gegen Kurnaz auf.

12. Januar 2006: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht den Fall Kurnaz bei ihrem Antrittsbesuch in Washington an. Sie setzt damit mehrmonatige Verhandlungen über Kurnaz' Freilassung in Gang.

24. August 2006: Nach viereinhalb Jahren im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba lässt die US-Regierung Kurnaz frei. (tso/ddp)

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