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Chronologie: Der politische Weg Platzecks

Die politischen Wurzeln des designierten SPD-Chefs Matthias Platzeck (51) reichen bis in die DDR-Volkskammer zurück. Dort engagierte sich der Diplom-Ingenieur und Ökologe zunächst für die Grünen.

Erst 1995 trat Matthias Platzeck der SPD bei. Wichtige Daten seiner Politiker-Karriere:

April 1988: Mit Gleichgesinnten gründet Platzeck die Arbeitsgemeinschaft für Umweltschutz und Stadtgestaltung (ARGUS). Die Potsdamer Bürgerinitiative setzt sich mutig gegen die Vernachlässigung des Umweltschutzes durch die Behörden und Betriebe der DDR ein.

November 1989: Nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Zusammenbruch des SED-Regimes beteiligt sich Platzeck an der Gründung der Grünen Liga. Als deren Sprecher nimmt er von Dezember 1989 bis Februar 1990 an den Verhandlungen des Zentralen Runden Tischs teil.

Februar 1990: Bis April gehört Platzeck als Minister ohne Geschäftsbereich zum Kabinett Hans Modrow. Bei der Volkskammerwahl im März erringt er ein Mandat für die Grüne Partei der DDR. In der Fraktionsgemeinschaft Bündnis90/Grüne wird er parlamentarischer Geschäftsführer.

Oktober 1990: Nach der brandenburgischen Landtagswahl zieht Platzeck als Abgeordneter für die Fraktion Bündnis 90 ins Landesparlament ein. Im November wird er Landesminister für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung, 1994 in seinem Amt bestätigt.

September 1991: Platzeck wird in den Bundessprecherrat der Partei Bündnis 90 gewählt. Weil er den Zusammenschluss mit den westdeutschen Grünen ablehnt, wird er parteilos.

Juni 1995: Nach längerer Bedenkzeit tritt Platzeck der SPD bei.

Juli 1997: Bei der Überschwemmungskatastrophe an der Oder bewährt sich Platzeck als pragmatischer und unermüdlicher Krisenmanager. Von einer Boulevardzeitung wird er deshalb zum «Deichgrafen» gekürt.

September 1998: Platzeck gibt seinen Ministerposten auf und wird Oberbürgermeister von Potsdam. Damit verhindert er nach einer Korruptionsaffäre und der Abwahl seines Vorgängers Horst Gramlich (SPD) in der Landeshauptstadt eine Machtübernahme durch die PDS.

Dezember 1999: Er wird in den SPD-Bundesvorstand gewählt und gilt als Hoffnungsträger der SPD im Osten.

Juli 2000: Platzeck übernimmt den brandenburgischen SPD-Landesvorsitz und wird aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge von Manfred Stolpe (SPD) als Ministerpräsident.

Juni 2002: Der Landtag wählt Platzeck zum Ministerpräsidenten. Sein Amt als Oberbürgermeister gibt er auf.

November 2005: Platzeck erklärt sich bereit, als Nachfolger des bisherigen SPD-Bundesvorsitzenden Franz Müntefering zu kandidieren. Sein Amt als Ministerpräsident will er behalten.

(tso/dpa)

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