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Chronologie: Entführungen von Deutschen im Ausland

Die beiden im Irak entführten Ingenieure sind die bislang letzten Fälle einer Reihe von Geiselnahmen Deutscher im Ausland. Eine Auswahl:

Dezember 2005

im Jemen: Der frühere Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Jürgen Chrobog, und seine Familie werden von Angehörigen eines jemenitischen Stammes entführt. Drei Tage später kommen sie nach intensiven Verhandlungen wieder frei.

November/Dezember 2005 im Irak: Die deutsche Archäologin Susanne Osthoff und ihr irakischer Fahrer werden in der nördlichen Irak-Provinz Ninive von Unbekannten verschleppt. Nach 23 Tagen Geiselhaft wird sie wieder freigelassen. Es bleibt unklar, ob und wie viel Lösegeld gezahlt wurde.

Februar 2003 in Algerien: 16 deutsche Touristen geraten in die Gewalt der islamistisch-salafistischen Terrorgruppe GSPC. In Etappen kommen alle Geiseln bis August frei. Eine Augsburgerin (46) hatte die Strapazen des Marsches durch die Sahara nicht überlebt.

Juli 2001 im Jemen: Rainer Berns, Handelsattaché der Botschaft, wird aus Sanaa verschleppt. Ein Vermittler erreicht im September seine Freilassung. Ein 2003 erschossener Täter soll Mitglied von El Kaida gewesen sein. In den 90er Jahre waren mehrfach Touristen betroffen.

April 2000 auf den Philippinen: Abu-Sayyaf-Terroristen verschleppen die Göttinger Lehrerfamilie Wallert und andere Touristen auf die Insel Jolo. Als letzter kommt der Sohn Marc im September frei. Libyen hatte vermittelt und mehrere Millionen Dollar Lösegeld gezahlt.

Januar 1996 in Costa Rica: Die 25 Jahre alte Touristin Nicola Fleuchaus und eine Schweizerin werden aus einem Urwaldhotel entführt. Für die Freilassung nach 71 Tagen zahlen die Familien dem Rebellen- Kommando «Viviana Gallardo» angeblich 200 000 Dollar. Ein späteres Foto zeigt, wie Fleuchaus und ein Guerillero sich umarmen.

Mai 1989 in Libanon: Angehörige des Hamadi-Clans entführen in Sidon Heinrich Strübig und Thomas Kemptner, Mitarbeiter der Hilfsorganisation ASME-Humatitas. Die Bundesregierung lehnt ein Austauschgeschäft mit zwei in Deutschland inhaftierten Hamadi-Brüdern ab. Erst im Juni 1992 kommen Strübig und Kemptner frei.

Januar 1987 in Libanon: In Beirut geraten der Hoechst-Manager Rudolf Cordes und der Siemens-Techniker Alfred Schmidt in die Gewalt der Hamadi-Sippe. Schmidt kommt im September 1987 frei, Cordes erst ein Jahr später. Die Firmen dementieren, dass Lösegeld gezahlt wurde. (tso/dpa)

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