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CIA-Affäre: US-Demokraten fordern Aufklärung - Bush ohne "Erinnerung"

Empörung bei den US-Demokraten: Die CIA hat Mitschnitte von "harten" Al-Qaida-Verhören vernichtet, nun fordert die Opposition eine Untersuchung der Affäre. US-Präsident Bush soll von der Aktion nichts gewusst haben.

In der Affäre um zerstörte CIA-Videomitschnitte von Verhören mutmaßlicher Al-Qaida-Terroristen hat das Weiße Haus betont, dass Präsident George W. Bush erst kürzlich informiert worden sei. Der Präsident habe "keine Erinnerung" daran, dass er schon früher von den Bändern oder deren Zerstörung gewusst habe, sagte Bushs Sprecherin Dana Perino nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN.

Bush sei erst am Vortag von CIA-Direktor Michael Hayden informiert worden. Der Präsident hatte vor wenigen Wochen die "harten" Verhörmethoden von Terrorverdächtigen verteidigt, aber Folter erneut bestritten. Politiker der Demokratischen Partei zeigten sich empört darüber, dass der Geheimdienst Bänder vernichtet hatte.

CIA: Aktion sollte Agenten schützen

Die Aufzeichnungen zeigen nach Medienberichten Vernehmungen eines Vertrauten von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden sowie eines weiteren ranghohen Mitglieds des Terrornetzes. Nach den Worten von CIA-Direktor Hayden wurden die Mitschnitte vernichtet, um die Geheimagenten vor eventuellen Racheakten zu schützen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) kritisierte die Vernichtung des Materials als "Behinderung der Justiz". Dieser Schritt sei auch eine "Unterschlagung von Beweisen". Nach mehreren Zeugenangaben seien bei den Gefangenen der CIA Verhörmethoden angewendet worden, die Folter ähnelten. Wenn die Video-Kassetten Beweise für ein kriminelles Verhalten enthielten, hätten sie die beteiligten Geheimdienstmitarbeiter überführen können, erklärte die Organisation. Auch sie fordert eine öffentliche und tiefgehende Untersuchung des Vorfalls. (küs/dpa)

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