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CIA-Chef John Brennan.

© Reuters

CIA-Chef John Brennan: Verbindung zwischen Irak und 9/11-Attentätern nicht nachweisbar

Der frühere US-Vizepräsident Cick Cheney hatte einst von einer Verbindung zwischen dem Irak und den Attentätern vom 11. November 2001 gesprochen. Doch nun enthüllt der CIA: Dafür gibt es keine Belege.

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hatte nach Angaben seines Chefs John Brennan massive Zweifel an einer Verbindung zwischen dem Irak und den Attentätern vom 11. September 2001 - einem der Hauptgründe Washingtons für den Einmarsch im Irak 2003. Die CIA gab am Donnerstag ein entsprechendes Schreiben von Brennan frei, das dieser im März an den demokratischen Senator Carl Levin geschickt hatte. Darin schreibt Brennan, Geheimdienstleute hätten seinerzeit "erhebliche Zweifel" an einem angeblichen Treffen zwischen Mohammed Atta, dem Anführer der Todespiloten, und einem irakischen Agenten in Prag vor 9/11 geäußert.

Die Version von dem Treffen im April 2001 hatte der damalige US-Vizepräsident Dick Cheney verbreitet, um damit eine Verbindung zwischen dem Irak und den Attentätern herzustellen und den bevorstehenden US-Einmarsch im Irak zum Sturz von Präsident Saddam Hussein zu rechtfertigen. Levin sagte, Cheney habe wiederholt behauptet, auch bei mehreren Auftritten im Fernsehen, das Treffen in Prag mit dem irakischen Geheimdienstmann Ahmed Chalil Ibrahim Samir al-Ani habe stattgefunden. Doch Brennan zufolge konnte die CIA niemals nachweisen, dass sich Atta zum fraglichen Zeitpunkt in der tschechischen Hauptstadt aufgehalten habe.
Der Senator aus Michigan warf der Regierung des damaligen Präsidenten George W. Bush vor, die Öffentlichkeit vor Beginn des Irakkriegs "in die Irre geführt" zu haben. Levin sagte im Senat, das "angebliche Treffen" habe im Mittelpunkt einer "Kampagne" gestanden, mit der "der Eindruck eines Bündnisses zwischen Saddam und den Al-Kaida-Terroristen" erweckt werden sollte. Er habe die CIA gebeten, das Brennan-Schreiben freizugeben, um den Amerikanern einen vollständigen Bericht darüber geben zu können, wie es zum Irakkrieg gekommen sei. (AFP)

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