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Politik: CIA übergab nur Teil der Stasi-Listen

Birthler-Behörde: Lücken in den Rosenholz-Dateien

Berlin/Hamburg (dpa). Die so genannten RosenholzDateien mit den Namen westlicher Stasi-Agenten sind vom amerikanischen Geheimdienst CIA nicht vollständig an die deutschen Behörden übergeben worden. Der Sprecher der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Christian Booß, sagte „Bild am Sonntag“, es fehlten 242 so genannte Statistik-Bögen. Die Birthler-Behörde habe darüber auch bereits das Bundeskanzleramt informiert. Die Statistikbögen sind ein wichtiges Hilfsmittel, um Spione aus der Rosenholz-Datei zu identifizieren, da die Stasi-Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) nicht nur Spitzel, sondern auch Namen aus dem Umfeld der so genannten Inoffiziellen Mitarbeiter erfasst hat. Nur etwa zehn Prozent der in der Kartei erfassten Personen haben nach Schätzung der Birthler-Behörde tatsächlich spioniert.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld sagte „Bild am Sonntag“, die fehlenden Rosenholz-Akten müssen den deutschen Behörden umgehend übergeben werden, „damit wir dieses Kapitel in absehbarer Zeit abschließen können“. Die technische Aufbereitung der mikroverfilmten Karteikarten sei nahezu abgeschlossen, hatte die Chefin der Stasi-Unterlagenbehörde, Marianne Birthler, im März erklärt. Ihre Behörde sei darauf eingestellt, jetzt eine größere Menge an Überprüfungsanträgen auf ehemalige Stasi-Tätigkeit zu bearbeiten. Zugleich warnte sie vor überzogenen Erwartungen.

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