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Politik: Clinton kritisiert Justizministerin: Präsident über Vorgehen in Spionagefall "sehr beunruhigt"

In einem ungewöhnlichen Schritt hat US-Präsident Clinton am Donnerstag sein eigenes Justizministerium öffentlich kritisiert. Er sei "sehr beunruhigt" über die Art und Weise, in der das Ministerium im vermeintlichen Spionagefall um den Ex-Atomforscher Wen Ho Lee vorgegangen sei, sagte Clinton in Washington.

In einem ungewöhnlichen Schritt hat US-Präsident Clinton am Donnerstag sein eigenes Justizministerium öffentlich kritisiert. Er sei "sehr beunruhigt" über die Art und Weise, in der das Ministerium im vermeintlichen Spionagefall um den Ex-Atomforscher Wen Ho Lee vorgegangen sei, sagte Clinton in Washington.

Der in Taiwan geborene Lee war als gefährlicher Spion für China verdächtigt worden und hatte neun Monate im Gefängnis in Einzelhaft gesessen, bevor er am Mittwoch schließlich freigelassen worden war. Das Justizministerium als Anklagebehörde hatte lebenslange Haft für Lee angestrebt, die Spionagevorwürfe aber nie beweisen können. Es traf schließlich eine Vereinbarung mit Lee, der zufolge 58 von 59 Anklagepunkten gegen den früheren Wissenschaftler im Atomwaffenlabor Los Alamos fallen gelassen wurden.

In dem einzigen noch verbliebenen Punkt bekannte sich Lee schuldig und wurde am Mittwoch zu genau der Haftzeit verurteilt, die er bereits abgesessen hatte. Das wiederum hatte zu seiner sofortigen Freilassung geführt.

Clinton erklärte, es sei sehr schwer zu verstehen, dass Lee an einem Tag als "schreckliches Sicherheitsrisiko" für die USA eingestuft und dann mit Zustimmung des Ministeriums praktisch am nächsten Tag wegen eines weitaus geringeren Vergehens verurteilt worden sei.

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