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Politik: Clinton will Gipfel retten

WYE MILLS .Die Nahost-Verhandlungen in den USA sind buchstäblich im letzten Augenblick vor dem Scheitern bewahrt worden.

WYE MILLS .Die Nahost-Verhandlungen in den USA sind buchstäblich im letzten Augenblick vor dem Scheitern bewahrt worden.Sie gingen am Donnerstag in den achten Tag, nachdem Israels Ministerpräsident Brenjamin Netanjahu in einer dramatischen Nacht die Drohung, demonstrativ abzureisen, wieder zurückgezogen hatte.

US-Präsident Bill Clinton flog erneut zum Konferenzzentrum Wye River im Bundesstaat Maryland, um sich persönlich in die Beratungen einzuschalten.Er hatte dort schon über 50 Stunden verbracht.Clinton appellierte an die Unterhändler, ihre Chance zu nutzen."Die härtesten Entscheidungen liegen jetzt auf dem Tisch.Für Israel, die Palästinenser, die Region und die Welt steht viel auf dem Spiel", betonte der Präsident vor dem Abflug mit dem Hubschrauber.Beobachter schlossen nicht aus, daß der Gipfel nach der Zuspitzung nun sogar bis zum Sonntag dauern könnte.

Die Wende kam durch Fortschritte in Sicherheitsfragen, dem für Israel entscheidenden Punkt der Verhandlungen über ein weiteres Zwischenabkommen mit den Palästinensern.Netanjahu hatte ultimativ mit der Abreise gedroht, weil die Zusagen von Palästinenser-Präsident Jassir Arafat nach seiner Meinung nicht konkret genug waren.In ihrem Ultimatum forderten die Israelis von den Palästinensern unter anderem die Abgabe überschüssiger Waffen, eine Verringerung der Polizeikräfte und die Auslieferung von Dutzenden mutmaßlicher Terroristen.

Präsident Clinton war nach Angaben seines Sprechers Joe Lockhart enttäuscht von der israelischen Taktik.Dieses Verhalten sei "unglücklich".Clinton glaube, daß es genügend Möglichkeiten zu einer Einigung gebe.US-Beamte wiesen auch die Beschuldigung zurück, daß die von den Palästinensern angebotene Zusammenarbeit beim Kampf gegen den Extremismus zu vage sei.

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