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Der FBI-Direktor James Comey.

© Reuters/Jonathan Ernst

Clintons Mail-Affäre: FBI-Chef handelte gegen Willen seiner Chefin

Die Justizministerin war offenbar gegen die Bekanntmachung neuer Ermittlungen gegen Clinton. Der Republikaner und FBI-Chef machte trotzdem öffentlich, dass neue E-Mails überprüft werden.

FBI-Direktor James Comey hat neue Untersuchungen im Zusammenhang mit der E-Mail-Affäre um Hillary Clinton publik gemacht, obwohl seine Chefin, Justizministerin Loretta Lynch, dagegen war. Das berichteten der „New Yorker“ und der Sender CNN am Samstag.

Demnach fand es Lnych nicht angebracht, weniger als zwei Wochen vor der Präsidentenwahl über Prozeduren mit möglichen Auswirkungen auf einen Kandidaten zu informieren, hieß es unter Berufung auf einen Regierungsbeamten. Die Ministerin habe Comey ans Herz gelegt, der langjährigen Praxis zu folgen, Schritte zu vermeiden, die den Ausgang der Wahl beeinflussen könnten.

Republikaner Comey wurde bisher stets Unabhängigkeit im Amt bescheinigt

Der Direktor der Bundespolizei, die dem Justizministerium unterstellt ist, habe gesagt, er fühle sich zur Veröffentlichung verpflichtet.

Comey ist Republikaner, dem aber bisher stets Unabhängigkeit in seinem Amt bescheinigt worden ist. Er hatte am Freitag in einem Brief an führende Kongressmitglieder mitgeteilt, dass das FBI auf neue E-Mails gestoßen sei, die aus der Zeit Clintons als Außenministerin stammten. Diese Mails würden nun geprüft. Clinton hatte damals einen privaten Server auch für dienstliche Korrespondenzen benutzt - das hat die Demokratin im Wahlkampf immer wieder eingeholt.

Das US Justizministerium hatte im Juli auf eine Anklage in der E-Mail-Affäre verzichtet.  Loretta Lynch hatte betont, sie folge mit ihrer Entscheidung zur Einstellung einer Empfehlung der Bundespolizei FBI. Das FBI war nach einer Untersuchung zu dem Schluss gelangt, dass Clinton kein vorsätzlicher Gesetzesverstoß nachzuweisen sei. Die Republikaner zeigten sich empört und warfen Lynch und Clinton Mauschelei vor. (TSP, AFP, dpa)

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