zum Hauptinhalt

Politik: Costa Rica fordert mehr Freihandel

Berlin - Oscar Arias Sanchez hat eine Botschaft. Wer den Armen weltweit helfen wolle, der müsse seine Märkte öffnen, sagte Costa Ricas Präsident, bevor er am Freitag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammentraf, mit der er sich am Abend das Eröffnungsspiel der Fußball-WM in München zwischen Deutschland und Costa Rica anschaute.

Berlin - Oscar Arias Sanchez hat eine Botschaft. Wer den Armen weltweit helfen wolle, der müsse seine Märkte öffnen, sagte Costa Ricas Präsident, bevor er am Freitag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammentraf, mit der er sich am Abend das Eröffnungsspiel der Fußball-WM in München zwischen Deutschland und Costa Rica anschaute. Im Gespräch mit Journalisten sang der 65-jährige Bewunderer des Altkanzlers Helmut Schmidt (SPD) das Hohelied des Freihandels.

„Wir Costa-Ricaner sind verdammt zum Handel“, sagte der Friedensnobelpreisträger, der im Februar zum zweiten Mal ins höchste Amt seines Landes gewählt worden war. 90 Prozent des costa-ricanischen Sozialproduktes würden durch Handel erwirtschaftet. Ja, es gebe die Angst vor der übermächtigen Konkurrenz großer Unternehmen aus dem Ausland, aber er teile sie nicht. „Wenn wir in den USA Zugang zu einem Markt mit fast 300 Millionen Konsumenten erhalten, dann überwiegen ganz eindeutig die Vorteile“, sagte Arias. Sein oberstes Ziel sei es deshalb, das umstrittene Freihandelsbündnis mit den Vereinigten Staaten so rasch wie möglich unter Dach und Fach zu bringen. Um dann, wie im Mai auf dem Wiener EU-Lateinamerikagipfel beschlossen, in Verhandlungen mit der Europäischen Union zu treten. Und schließlich, „das wäre mein Wunsch für die Zukunft“, auch Verträge mit den aufstrebenden asiatischen Staaten abzuschließen. „Wir können nicht warten, bis die Welthandelsorganisation die Doha-Runde zu einem Ergebnis geführt hat, wir brauchen jetzt regionale und bilaterale Abkommen.“

Auf dem Feld des Handels würden auch die Weichen für die Zukunft Lateinamerikas gestellt, sagte Arias. Entscheidend sei nicht die Frage, ob eine Regierung mehr oder weniger links oder mehr oder weniger populistisch sei – ausschlaggebend sei allein die Frage nach der Einbindung eines Landes in die Weltökonomie: „Integration oder Isolation“, das sei die Alternative. „Und es ist doch kein Zufall“, so Arias, „ dass das am meisten globalisierte Land Lateinamerikas auch das wirtschaftlich erfolgreichste ist: Chile.“ mis

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false