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Beckstein Stoiber Huber

© Archivbild: dpa

CSU-Parteitag: Immer Ärger mit Pauli

Wenige Tage vor dem Führungswechsel in München haben führende CSU-Politiker die Partei zu Gelassenheit und Disziplin aufgerufen. Sie haben Angst davor, dass Parteimitglieder ausfällig gegen die umstrittene Politikerin Gabriele Pauli werden.

Der CSU-Vorstand ist zu seiner letzten Sitzung unter der Leitung des scheidenden Parteichefs Edmund Stoiber zusammengekommen. Unsicher macht die Parteigranden die Kandidatin Pauli: "Ihre Vorschläge sind geeignet, manche zu provozieren", sagte der designierte bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) Beckstein vor Beginn eines Treffens der CSU-Bezirkschefs mit den drei Kandidaten für den CSU-Vorsitz. Unterdessen räumte Bundesagrarminister Horst Seehofer ein, dass er angesichts der Präferenz der Delegierten für seinen Konkurrenten Erwin Huber nicht mehr mit einem Sieg rechne.

Der gesamte CSU-Vorstand wollte den Fahrplan für den Parteitag am Wochenende festlegen. Zu seiner letzten Sitzung sagte Stoiber: "Das schönste Abschiedsgeschenk ist, dass die CSU in Umfragen gegenwärtig weit über 50 Prozent liegt." Entgegen allen Befürchtungen sei der Wettbewerb um den CSU-Vorsitz sehr fair gelaufen.

Beckstein rief die Parteitagsdelegierten mit Blick auf die Bewerbung Paulis um den CSU-Vorsitz auf, sich "zu disziplinieren, damit es nicht unangemessene Aktionen und Reaktionen gibt". Er habe auch mit Pauli gesprochen. Sie müsse sich klar sein, dass sie nicht provozieren dürfe. Pauli hatte mit ihrem Vorschlag einer befristeten Ehe für Aufregung in der CSU gesorgt. Sie sagte auf die Frage, ob sie noch weitere Überraschungen vor dem Parteitag parat habe: "Ich weiß nicht, was mir noch einfällt. Wir werden sehen."

Seehofer rechnet nicht mehr mit Sieg

Für den Parteivorsitz bewirbt sich neben der Außenseiterkandidatin Pauli und Seehofer Bayerns Wirtschaftsminister Huber. Seehofer räumte ein: "Wir sind in einer Situation, wo die Gefechtslage klar ist. Viele Mandatsträger haben eine feste Meinung, die spricht nicht für mich." Zugleich bekräftigte der CSU-Vize, dass er auch bei einer Niederlage weiter in der Parteispitze arbeiten wolle. Huber sagte, er wolle den Delegierten in seiner Rede eine klare Antwort zu seinen programmatischen Vorstellungen geben.

Landtagspräsident Alois Glück (CSU) sagte, es sei für die CSU nicht gut, dass Pauli die Partei mit Themen in Verbindung bringe, "die auf den Boulevard gehören oder ins Kabarett". CSU-Landtagsfraktionschef Joachim Herrmann sagte, beim Parteitag werde deutlich werden, "dass Pauli mit dem, was sie erzählt, eine absolute Randerscheinung ist". (mit dpa)

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