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Politik: CSU spielt Umfrage herunter

Berlin - Seinen Ministerpräsidenten allein möchte der CSU-Fraktionschef nicht für den Einbruch in der Wählergunst verantwortlich machen. Auch auf Bundesebene stehe die Union „ja nicht überschäumend gut da“, sagte Joachim Herrmann dem Tagesspiegel.

Berlin - Seinen Ministerpräsidenten allein möchte der CSU-Fraktionschef nicht für den Einbruch in der Wählergunst verantwortlich machen. Auch auf Bundesebene stehe die Union „ja nicht überschäumend gut da“, sagte Joachim Herrmann dem Tagesspiegel. Aber dass Edmund Stoibers „Hin und Her der vergangenen Wochen uns nicht gestärkt hat, liegt schon auf der Hand“.

Magere 45 Prozent hat das Umfrageinstitut Infratest dimap für die Christsozialen ermittelt, wenn am Sonntag Landtagswahl in Bayern wäre. Vor zwei Jahren hatten sie noch gute 60 Prozent. Der Fraktionschef, der sich bereits als heftiger Kritiker an Stoibers Wackelkurs hervorgetan hat, gibt sich gefasst. „Nach den Wirrnissen der letzten Wochen kann uns das nicht sonderlich erstaunen“, sagt er. Das werde wieder besser. Und die Tatsache, dass nur 23 Prozent für eine erneute Kandidatur Stoibers als Ministerpräsident sind und sogar eine knappe Mehrheit der CSU-Anhänger dagegen ist? „Eine Momentaufnahme“, meint Herrmann. Man müsse sie „sehr genau zur Kenntnis nehmen, darf sie aber auch nicht überbewerten“.

Mit dem Entschluss, „nach Berlin zu gehen und dann doch wieder nicht“, habe Stoiber „die Menschen in Bayern irritiert“, erklärt der Fraktionschef. Doch auch vorher sei „vieles nicht so gut gelaufen“. Gemeint seien weniger Konflikte in der Sachpolitik als Stoibers Führungsstil. Es gehe darum, „wie die Staatskanzlei mit uns kommuniziert und wie sie die nötigen Reformen den Bürgern vermittelt hat“. Stoiber habe aber versichert, dass sich dies ändern werde. Bereits am Samstag beginnt der CSU-Chef seine versprochene Tour zu den CSU-Bezirksverbänden, mit der er die innerparteiliche Kommunikation verbessern will.

Auch CSU-Generalsekretär Markus Söder spielt die miesen Umfrageergebnisse herunter. Im Vergleich zur Bundestagswahl, bei der die CSU in Bayern auf 49 Prozent kam, habe man vier Punkte verloren. Dies sei „kein Erdbeben“. Und die CSU sei nicht wie andere Parteien. „Bei uns schimpft man ab und zu den Vorsitzenden kräftig, aber man stürzt ihn nicht.“ Söder kündigte an, dass sich die CSU personell verjüngen werde. Nur – in einem „Putschverfahren“ wie bei der SPD werde dies nicht geschehen.

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