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CSU: Stoiber will bei Wahlsieg bis 2013 bleiben

Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber will ungeachtet der jüngsten Führungsdebatte nach einem erneuten Erfolg bei der Landtagswahl 2008 die gesamte Legislaturperiode im Amt bleiben.

Kreuth - Der CSU-Chef betonte, er mache "nie halbe Sachen". Einem Bericht des Magazins "Stern" zufolge soll Stoiber am vergangenen Wochenende sogar mit seinem Rücktritt gedroht haben. Das mit Spannung erwartete Treffen Stoibers mit der Fürther Landrätin Gabriele Pauli (CSU) soll am Donnerstag nächster Woche in der Münchner CSU-Zentrale stattfinden. Pauli hatte in den vergangenen Wochen mit ihren Bespitzelungsvorwürfen gegen die Staatskanzlei sowie der Forderung nach einer Mitgliederbefragung zum CSU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2008 für erhebliche Unruhe in der Partei gesorgt.

Stoiber sagte, er erwarte "ein gutes Gespräch, auch wenn wir sicher in der einen oder anderen Frage unterschiedlicher Meinung sind". Der CSU-Chef betonte zugleich, er betrachte schlechte Umfrageergebnisse "mit großer Gelassenheit". Maßstab für die Menschen sei, wie Bayern da stehe. Deshalb sei es der CSU auch gelungen, in den vergangenen vier Jahrzehnten eine absolute Mehrheit zu erzielen. Er sei fest davon überzeugt, dass ihm dies mit seinem Programm erneut gelingen werde.

"Wer macht schon keine Fehler?"

Auf die Frage, ob er bei der Klausur der CSU-Landesgruppe Fehler beim bisherigen Umgang mit Pauli eingeräumt habe, antwortete Stoiber: "Wer macht schon keine Fehler?" Natürlich gebe es immer wieder die ein oder andere Position, die "im Nachhinein vielleicht anders hätte eingenommen werden sollen". Jetzt gelte es aber, "den Blick nach vorne zu richten". Dem Magazin "Stern" zufolge soll Stoiber in der Nacht zum vergangenen Samstag mit seinem Rücktritt gedroht haben. Das Blatt zitierte ein namentlich nicht genanntes Mitglied des CSU-Präsidiums mit dem Satz: "Es stand spitz auf Knopf."

Stoiber habe ein klares Bekenntnis zu seiner Person verlangt - als CSU-Chef, als Ministerpräsident und als Spitzenkandidat. Der Regierungschef habe dabei einem Abgesandten mehrerer Präsidiumsmitglieder gesagt, er habe sich bei der Basis ein Jahr lang für seinen Rückzug aus Berlin entschuldigt und dafür gebüßt. Jetzt müsse Schluss sein, sonst könne er auch alles sein lassen. Das klare Bekenntnis wurde Stoiber laut "Stern" zugesagt. Er habe dafür jedoch drei Bedingungen akzeptieren müssen: ein persönliches Gespräch mit Pauli, eine Distanzierung von ihrer Ausspähung sowie ein geordnetes Nominierungsverfahren für den Spitzenkandidaten zur Landtagswahl 2008. Zu denen, die Stoiber die Bedingungen diktierten, gehörten nach Informationen des Magazins auch Landtagspräsident Alois Glück und CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann. Herrmann bezeichnete den Bericht jedoch "völligen Unsinn". (Von Jörg Säuberlich/dpa)

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