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CSU-Vorsitz: "Nach Stoiber ist auch immer vor Stoiber"

CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer hat die Spekulationen über die politische Zukunft des scheidenden CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber neu angeheizt. Zur Zukunft des im Herbst scheidenden CSU-Chefs meinte er: "Edmund Stoiber kann alles machen."

München - Wer so voller Energie stecke "wäre verrückt, wenn er nicht wichtige Funktionen übernehmen könnte. Auch im Interesse der CSU", sagte Ramsauer. "Nach Stoiber ist auch immer vor Stoiber", so der Landesgruppenchef der CSU weiter. Dass Stoiber seinen Rückzug noch einmal überdenken könnte, schloss Ramsauer aber ebenso wie CSU-Generalsekretär Markus Söder und Parteivize Horst Seehofer aus.

Am Fahrplan für Stoibers Rückzug ist laut Ramsauer nicht mehr zu rütteln: "Das Fass mache ich nicht mehr auf", sagte er. Ein konkretes Amt, das Stoiber nach seinem Rückzug im Herbst übernehmen könnte, wollte der CSU-Landesgruppenchef nicht nennen. Er sagte lediglich: "Edmund Stoiber kann alles machen."

Ramsauer: CSU jederzeit handlungsfähig

Seehofer bezeichnete es als "völlig ausgeschlossen, dass ein Rücktritt vom Rücktritt stattfindet". Der Bundesagrarminister sprach von einer "dieser typischen Gespensterdebatten unter dem Schutz der Anonymität". Söder betonte: "Edmund Stoiber hat seine Entscheidung im Januar in souveräner Weise getroffen. Er hat immer klar gemacht, dass es dabei bleibt."

Mit Blick auf den Mitgliederverlust der CSU in den vergangenen Monaten sagte Söder, es sei "doch normal", dass die Turbulenzen nicht spurlos an der Partei vorübergegangen seien. Aber die Art und Weise, wie gerade Stoiber selbst damit umgegangen sei, habe die Partei wieder gefestigt.

Nach Einschätzung Ramsauers haben die "innerparteilichen Vorgänge" mit der Rücktrittsankündigung Stoibers an der bundespolitischen Bedeutung der CSU nichts geändert. "Wir sind in jeder Hinsicht bundespolitisch handlungsfähig", sagte er. Und das bleibe auch so, wenn Stoiber nicht mehr im Amt sei. Sowohl der voraussichtliche neue bayerische Regierungschef, Innenminister Günther Beckstein, wie auch die Kandidaten für den CSU-Vorsitz, Seehofer und Wirtschaftsminister Erwin Huber, seien bundespolitisch erfahren und hätten eine hohe Reputation.

Seehofer sieht sich wegen Affäre nicht unter Zugzwang

Auf einen Favoriten für den Parteivorsitz wollte sich Ramsauer nicht festlegen. Viel wichtiger sei für ihn, dass die CSU die Auseinandersetzung mit "hoher Betriebskultur und höchstem Anstand" austrage. CSU-Vize Beate Merk rechnet erst für September mit einer Entscheidung über Stoibers Nachfolge an der Parteispitze: "Bis dahin wird noch manche Überlegung laut werden."

Seehofer sieht sich durch die Kandidatur bei der Ordnung seiner privaten Verhältnisse nicht unter Zugzwang. Zu den Presseberichten über eine angebliche Geliebte sagte er: "Ich habe nichts dagegen, dass die Tatsache als solche von den Medien einmal berichtet wurde." Alles andere sei jetzt aber "eine Privatangelegenheit der Beteiligten und von mir". Der verheiratete CSU-Vize betonte: "Ich entscheide jetzt nicht auf öffentliche Anforderung, weil es vielleicht politisch nützlich sein könnte. Das wäre ja rein taktisch." (Von Petr Jerabek, ddp)

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