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Cuéllar: Leiche des kolombianischen Governeurs gefunden

Beim seit Jahren schwersten Anschlag gegen Politiker in Kolumbien ist der Gouverneur der südlichen Provinz Caquetá, Luis Francisco Cuéllar, kurz nach seiner Entführung ermordet worden.

Die enthauptete Leiche sei am Dienstag, dem 69. Geburtstag des unabhängigen Politikers, in der Nähe der Provinzhauptstadt Florencia gefunden worden, teilte Präsident Álvaro Uribe mit. Nur fünf Monate vor der Präsidentenwahl beschuldigte er die marxistische Rebellengruppe „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) der Tat. Auch Amnesty International verurteilte den Mord und forderte die Rebellen auf, alle Geiseln unverzüglich frei zu lassen.

Cuélla war am Montagabend in einer filmreifen Aktion aus seiner Residenz in Florencia verschleppt worden. Dabei erschossen die als Militärs verkleideten Angreifer einen Polizisten und verletzten zwei weitere. Anschließend kam es in der Nähe der Stadt zu heftigen Schießereien. Cuéllar, der seit 1987 schon viermal von den FARC verschleppt wurde, starb Medienberichten zufolge jedoch nicht im Kreuzfeuer, sondern wurde mit einer Machete umgebracht.

Die FARC selbst äußerten sich zunächst nicht zu dem Verbrechen, das jedoch ihre Handschrift trägt. Sie hatten wiederholt gewarnt, dass Geiseln bei Befreiungsversuchen sofort umgebracht würden. So töteten sie 2003 den entführten Gouverneur der Provinz Antioquia, Guillermo Gaviria, während eines Angriffs der Polizei. Die Politikerin Olga Vega, die zunächst das Amt Cuéllars übernommen hat, äußerte sich sichtlich erschüttert. „Wir haben so gehofft, dass sie ihn freilassen würden, und verstehen einfach nicht, warum sie ihn umgebracht haben“, sagte sie.

Unterdessen teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit, die Bedingungen für eine seit längerem erhoffte Freilassung mehrerer FARC-Geiseln seien zurzeit nicht mehr gegeben. Die FARC halten noch mindestens 23 Militärs und Polizisten in ihrer Gewalt. Uribe, dessen Vater von den FARC umgebracht wurde, ließ eine ungewöhnlich hohe Belohnung von umgerechnet 345 000 Euro für Hinweise auf die Täter aussetzen. dpa

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