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Politik: DAG fordert: Den Sonntag nicht zum Tag des Kaufrausches machen

"Der Sonntag darf nicht zum Tag des Kaufrausches gemacht werden." Ingo Schwope, Vorstandssprecher der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), fordert Bundesländer und Kommunen auf, missbräuchliche Ladenöffnungen am Sonntag zu unterbinden.

"Der Sonntag darf nicht zum Tag des Kaufrausches gemacht werden." Ingo Schwope, Vorstandssprecher der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), fordert Bundesländer und Kommunen auf, missbräuchliche Ladenöffnungen am Sonntag zu unterbinden. Die Anwendung der "Kurortbestimmungen" des Ladenschlussgesetzes mit längeren Verkaufszeiten am Wochenende auf Großstädte sei "glatte Rechtsbeugung".

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen, Margret Mönig-Raane, spricht gar von einer "Verlotterung der Sitten". Wenn der Sonntag ein Tag wie jeder andere werde, "dann bleibt keine gemeinsame Zeit, wo für ein Miteinander in der Familie, mit Freunden oder sonst wo noch Platz ist". Die Sonntagsöffnung der Geschäfte liege außerhalb des rechtlichen Rahmens. Es gebe auch keinen Bedarf dafür, denn 85 Prozent der Bundesbürger hielten sie für nicht notwendig. Den Politikern warf Mönig-Raane vor, sie wende sich nicht energisch genug gegen solche Tendenzen.

Eine flächendeckende Öffnung der Geschäfte am Sonntag lehnt auch der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Holger Wenzel, strikt ab. Akzeptabel seien "möglichst wenige berechtigte Ausnahmen", zu denen etwa Händler in touristischen Zonen wie dem Ostseestrand gehören könnten. Es sei im Interesse der Beschäftigten, Unternehmer und ihrer Familien, den Sonntag als freien Tag beizubehalten. "Ein Tag Ruhe tut auch den Verbrauchern gut", meinte Wenzel. Die Öffnung des Kaufhofs in Berlin und von Häusern in Halle und Dessau am vergangenen Sonntag sei ein "weiterer Beweis dafür, dass wir eine bundeseinheitliche Regelung brauchen". "Die Bundesregierung darf diese Verantwortung nicht auf Länder oder Kommunen abschieben." Es dürfe sich keine Zwei-Klassen-Praxis ausbreiten.

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