zum Hauptinhalt

Politik: Das gesprochene Wort gilt nicht

Die Bundesregierung hat den Vorstoß führender deutscher Tageszeitungen, auf Missbräuche beim Autorisieren von Interviews hinzuweisen, begrüßt. Es handele sich um „einen Beitrag zur kritischen Überprüfung der Praxis“, so Regierungssprecher Bela Anda.

Die Bundesregierung hat den Vorstoß führender deutscher Tageszeitungen, auf Missbräuche beim Autorisieren von Interviews hinzuweisen, begrüßt. Es handele sich um „einen Beitrag zur kritischen Überprüfung der Praxis“, so Regierungssprecher Bela Anda. Er verstehe die Initiative als „Appell an beide Seiten“. Neun Zeitungen, darunter der Tagesspiegel, hatten darauf hingewiesen, dass Politiker die Vereinbarung, gestraffte Abschriften von Gesprächen zur Freigabe vorgelegt zu bekommen, immer öfter zur grundlegenden Änderung der Stoßrichtung von Aussagen und zum Eingriff in Fragen missbrauchen.

Anda sagte, deutsche Medien seien mit dieser Praxis gut gefahren. Für Politiker müsse „eine Überprüfungsmöglichkeit gegeben sein“. Es helfe auch der Presse, wenn Politiker Abschriften strafften. Der Kanzler greife stets nur „behutsam“ in Abschriften ein. Gälte wie in angelsächsischen Ländern das gesprochene Wort, wären Politiker wohl weniger offen. Anbieten wollte Anda diese Praxis – reiner Wortlaut, keine Autorisierung – aber nicht.rvr

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false