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Politik: Datenfehler bei Lieferung aus Frankreich an deutsches Kraftwerk

Auch bei französischen Mox-Brennelementen für Atomkraftwerke in Deutschland ist es nach Angaben der Siemens AG bei der Qualitätskontrolle zu einer Datenpanne gekommen. Bei einer Lieferung von 32 Brennelementen für das Atomkraftwerk Isar 2 bei Landshut Ende 1999 seien nachträglich Fehler in der Datenerfassung festgestellt worden, teilte der Siemens-Bereich Energieerzeugung mit.

Auch bei französischen Mox-Brennelementen für Atomkraftwerke in Deutschland ist es nach Angaben der Siemens AG bei der Qualitätskontrolle zu einer Datenpanne gekommen. Bei einer Lieferung von 32 Brennelementen für das Atomkraftwerk Isar 2 bei Landshut Ende 1999 seien nachträglich Fehler in der Datenerfassung festgestellt worden, teilte der Siemens-Bereich Energieerzeugung mit. Der Fehler sei "ohne sicherheitstechnische Bedeutung". Ein Siemens-Sprecher sagte auf Anfrage, die fraglichen Brennelemente seien zwar ausgeliefert, jedoch im Kraftwerk Isar 2 noch nicht eingesetzt worden. Siemens lässt von der französischen Firma Cogema Mischoxid-Brennelemente im Auftrag deutscher Atomkraftwerke fertigen. Dabei wird auch Material aus der Wiederaufarbeitung von Atommüll in La Hague verwendet. Laut Siemens wurden bei Cogema wegen eines Softwarefehlers bei einer Stichprobe nur die Datensätze von 60 statt der vorgesehenen 100 Brennstoff-Tabletten erfasst. Zuvor werde bereits bei der Fertigung jede einzelne Tablette eingehend geprüft. Die Nachauswertung der vorhandenen 60 Datensätze habe ergeben, dass die Tabletten technisch einwandfrei seien.

Im Bundestag wächst inzwischen die Unterstützung für den Plan der Regierung, die Betreiber von Atomkraftwerken zu einer erheblich höheren finanziellen Vorsorge für Unglücksfälle zu zwingen. Die Schweiz hat unterdessen Atommülltransporte in die britische Wiederaufbereitungsanlage Sellafield vorübergehend gestoppt. Die Transporte würden erst wieder genehmigt, wenn sich die Sicherheitslage verbessert habe, erklärte die zuständige Hauptabteilung der Sicherheit für Kernanlagen. Die britische Atomaufsichtsbehörde NII habe der Betreibergesellschaft von Sellafield zwei Monate Zeit gegeben, um Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit vorzuschlagen.

Ein Mitte Februar veröffentlichter Untersuchungsbericht der NII hatte aufgedeckt, dass die Sicherheit der Anlage in Sellafield unzureichend ist. In dem Bericht hieß es, die Sicherheitskontrollen würden seit Jahren zum Teil nicht ausgeführt oder gefälscht. Wegen gefälschter Dokumente bei der Lieferung von Mox-Brennelementen aus Großbritannien war Ende Februar das niedersächsische Atomkraftwerk Unterweser abgeschaltet worden.

Im südhessischen Atomkraftwerk Biblis ist bei einer Routinekontrolle ein defekter Stromschalter entdeckt worden. Das Vorkommnis habe keine sicherheitstechnische Bedeutung, berichteten die Kraftwerksbetreiber am Freitag. Eine Gefährdung des Personals, der Umgebung oder der Anlage habe nicht bestanden. Das Vorkommnis wurde nach den deutschen Meldekriterien in die Kategorie "N" für "normal" eingestuft.

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