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Margot Honecker

© AFP

DDR-Bildungsministerin: Margot Honecker in Nicaragua geehrt

Die Witwe des früheren DDR-Staats- und Parteichefs Erich Honecker ist von Nicaraguas Präsident Daniel Ortega mit einem Orden ausgezeichnet worden. Es war ihr erster öffentlicher Auftritt seit der Flucht nach Chile.

Bei der Feier des 29. Jahrestags der sandinistischen Revolution in Nicaragua überreichte Ortega der 81-Jährigen Margot Honecker am Samstag (Ortszeit) den Orden für kulturelle Unabhängigkeit "Rubén Darío". Damit werde Honeckers unermüdliche Unterstützung der landesweiten Kampagne gegen Analphabetismus gewürdigt, sagte Nicaraguas First Lady Rosario Murillo. Die Ordensverleihung war Honeckers erster öffentlicher Auftritt, seit sie nach dem Fall der Mauer nach Chile geflüchtet war.

Honecker nahm den Orden mit einem Lächeln entgegen und umarmte den Staatschef. Sie wechselte einige Worte mit dem sandinistischen Ex-Guerillero Ortega, ergriff aber nicht öffentlich das Wort. Honecker war von 1963 bis 1989 Bildungsministerin in der DDR und setzte ihre Vorstellungen mit einem autoritären Stil durch. Unter anderem führte sie den Wehrunterricht in weiterführenden Schulen ein. Nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Staates floh sie mit ihrem Mann erst in die UdSSR und dann nach Chile, wo sie heute zurückgezogen mit ihrer Tochter und zwei Nichten lebt. Erich Honecker starb 1994 in Santiago de Chile an Leberkrebs.

An den Feiern in Managua nahmen auch die linksgerichteten Staatschefs von Venezuela und Paraguay, Hugo Chávez und Fernando Lugo, teil. Hunderttausende Menschen versammelten sich in Nicaraguas Hauptstadt, um den Kampf der Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront (FSLN) gegen die Militärdiktatur zu feiern, der 1979 ausgebrochen war. Der Befreiungsbewegung stellten sich die von den USA unterstützten rechtsgerichteten Contras entgegen, der Bürgerkrieg endete erst 1990. (feh/AFP)

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