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Die beiden AfD-Chefs Frauke Petry und Jörg Meuthen.

© dpa

Debatte um TV-Runde in Baden-Württemberg: Mit der AfD nicht zu diskutieren, ist unsouverän

Soll Baden-Württembergs AfD-Chef Jörg Meuthen in der Elefantenrunde des SWR mitdiskutieren? Ein Boykott der anderen Parteien wäre falsch. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Fabian Leber

Für eine nicht geringe Zahl von Menschen in Baden-Württemberg scheint die AfD eine Alternative zu sein: Auf regelmäßig über fünf Prozent kommt sie in den Umfragen. Mit Blick auf die Landtagswahl im März hat das den öffentlich-rechtlichen Südwestrundfunk (SWR) in ein Dilemma gestürzt. Er überlegt, den AfD-Spitzenkandidaten Jörg Meuthen vor der Wahl in seine „Elefantenrunde“ einzuladen, unter Verweis auf die staatsvertraglich geforderte Überparteilichkeit. Von den etablierten Parteien wird der Sender dafür nun heftig kritisiert.

Aber drängt man die AfD tatsächlich zurück, indem man die Auseinandersetzung mit ihr meidet? Ganz sicher nicht. Eher wirkt es so, als hätten die anderen Parteien Angst vor den Populisten, als würden sie sich selbst nicht zutrauen, dagegenzuhalten. Wenn SPD und Grüne nun mit einem Debattenboykott drohen, ist das alles andere als souverän. Dann wird die AfD im Zweifel eher mystifiziert als entlarvt. Der momentane Erfolg der Rechtspopulisten ist kein Naturereignis. Er lässt sich aufhalten, wenn die hinter ihm steckenden Probleme erkannt werden – und wenn das Vertrauen zu den etablierten Parteien wieder wächst.

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