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Politik: Demo gegen Rechts: "Sagenhaft gelaufen"

Mit einer Teilnehmerzahl von weit mehr als 200 000 Menschen bei der Demonstration gegen rechte Gewalt und Fremdenfeindlichkeit in Berlin hatten die Veranstalter - ein breites Bündnis aus Parteien, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften - nicht in ihren kühnsten Vorstellungen gerechnet. "Es ist sagenhaft gelaufen, so wie man es sich nur erträumen kann", sagte am Freitag der Vorsitzende der Berliner Jüdischen Gemeinde, Andreas Nachama.

Mit einer Teilnehmerzahl von weit mehr als 200 000 Menschen bei der Demonstration gegen rechte Gewalt und Fremdenfeindlichkeit in Berlin hatten die Veranstalter - ein breites Bündnis aus Parteien, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften - nicht in ihren kühnsten Vorstellungen gerechnet. "Es ist sagenhaft gelaufen, so wie man es sich nur erträumen kann", sagte am Freitag der Vorsitzende der Berliner Jüdischen Gemeinde, Andreas Nachama. Auch die Grünen-Vorsitzende Renate Künast zeigte sich rundum zufrieden. Als die Organisatoren Ende Oktober das Motto "Wir stehen auf für Menschlichkeit und Toleranz" vorstellten, wurde als Richtlinie die Zahl von lediglich 30 000 Teilnehmern am 9. November ausgegeben. Man wollte vermeiden, Erwartungen zu wecken, die vielleicht nicht erfüllt werden, auch wenn man auf eine höhere Beteiligung hoffte.

"Die 100 000 waren insgeheim schon unser Wunsch", sagt Michael Donnermeyer, Organisator der Demonstration und SPD-Sprecher. Zu Beginn dieser Woche sei dann klar gewesen, dass nach der breiten Berichterstattung weit mehr Menschen an der Demonstration teilnehmen würden als ursprünglich erwartet, die Wegmarke 30 000 bei weitem überschritten werde. "Mit dem Ergebnis sind wir hochzufrieden", sagte Donnermeyer. Das von der Veranstaltung ausgehende Signal sei auch im Ausland angekommen. Die Demonstration sei mitten aus der Gesellschaft heraus organisiert worden, von den Parteien, den Kirchen, den Verbänden. Er habe kein Verständnis dafür, dass manche Kritiker dies als Staats- oder Regierungsdemonstration bezeichneten. Damit tue man den Organisationen unrecht. Es habe einen breiten gesellschaftlichen Konsens gegeben.

Dessen ungeachtet betrachtete Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm die Demonstration, die er zuvor als "Kerzenprozession" bezeichnet hatte, auch im Nachhinein weiterhin skeptisch. Rechtsextremisten könne man nicht mit Demonstrationen beeindrucken, sagte er noch am Donnerstagabend im ZDF: "Meine Sorge ist, dass die demonstrativen Akte die praktische Arbeit überlagern."

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