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Demonstrationen: Ausschreitungen bei Protesten gegen Rechts

In der Oberpfälzer Kreisstadt Cham haben rund 7000 Menschen gegen Fremdenfeindlichkeit und insbesondere die NPD demonstriert. In Düsseldorf kam es bei einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus zu Ausschreitungen.

Düsseldorf/Cham - In Düsseldorf nahm die Polizei am Samstag mehrere Randalierer fest. Aus einer Gruppe von etwa 200 gewaltbereiten Demonstranten seien Flaschen und Steine auf Beamte geworfen worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Dabei seien zwei Polizisten verletzt worden. Die 200 Demonstranten hatten sich demnach nach friedlichen Protesten gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen formiert und waren dann von der Polizei eingekreist worden. Zu den Protesten hatten unter anderem der Verband der Verfolgten des Nationalsozialismus (VVN) sowie Kirchen, Gewerkschaften und Parteien aufgerufen.

Der rechte Marsch stand unter dem Motto "Bombenstimmung in Düsseldorf - Das System ist der Fehler." Die Anmelder hatten erklärt, das Motto würde sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft beziehen. Die Gegendemonstranten betrachteten das Motto dagegen als Anspielung auf einen bislang nicht aufgeklärten Sprengstoff-Anschlag aus dem Jahr 2000 an einem Düsseldorfer S-Bahnhof, bei dem mehrere jüdische Einwanderer schwer verletzt wurden.

In Cham in der Oberpfalz demonstrierten rund 7000 Menschen gegen Fremdenfeindlichkeit und Neonazis. Ein Funktionär der rechtsextremen NPD will in Cham einen ehemaligen Supermarkt kaufen und zu einem landesweiten Veranstaltungszentrum der NPD machen.

Bei einer rund zweistündigen Kundgebung auf dem Chamer Marktplatz machten zahlreiche Redner und Musikgruppen gegen Rechts mobil. Schülersprecher riefen die Bürger ebenso zum Widerstand auf wie Kirchenvertreter, Kommunal- Landes- und Bundespolitiker. «Glücklich dieses Cham, dass es so zusammen aufsteht», sagte Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU).

Die Kaufabsicht des NPD-Vorstandsmitgliedes Uwe Meenen aus Würzburg hat in den vergangenen Wochen Cham nicht nur im Freistaat in die Schlagzeilen gebracht. Zudem hatte es am Bahnhof der Stadt zwei fremdenfeindliche Gewalttaten von jungen Rechtsextremisten gegeben. Die Stadt will den Immobilienkauf der Rechtsextremisten durch einen Vorkauf der Halle verhindern. (tso/dpa/AFP)

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