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Politik: Den Hausmann bitte nicht überfordern!

Die Gesundheitsre… Ah, ich sehe schon, das Thema trägt nicht mehr, seit sich die Eckpunkte (kann man das so sagen?) zu Zankäpfeln gemausert haben und die Emissäre der Koalitionsparteien nur noch die Wahl zwischen Hauen und Stechen haben.

Die Gesundheitsre… Ah, ich sehe schon, das Thema trägt nicht mehr, seit sich die Eckpunkte (kann man das so sagen?) zu Zankäpfeln gemausert haben und die Emissäre der Koalitionsparteien nur noch die Wahl zwischen Hauen und Stechen haben. Äh, Politiker: Das neue Wort „Überforderungsklausel“ besagt im Prinzip: Wenn die Wähler, wie jetzt, rettungslos überfordert sind, muss Ruhe sein. Sofort!

Schön, dass es noch andere, stimmungsvollere Themen mit Erkenntnisgewinngarantie gibt. Mann und Frau! Die „Brigitte“, unermüdlich seit Jahrzehnten auf Expedition im Dschungel der Beziehungs-Eckpunkte, hat jetzt die Lebenslüge der amtierenden Männergeneration untersucht, die ungefähr so lautet: Oh, wir sind ganz scharf auf einen Posten als Hausmann, wir können uns im Prinzip nichts Kuscheligeres denken als mit den Kleinen Plätzchen zu backen, bei Aldi die Gänge rauf- und runterzurauschen und zwischen Windeln und Milchpulver mal so richtig unsere weibliche Seite zu entdecken. Jedenfalls, wenn die Kohle stimmt.

So ist es nun offenbar nicht. Fast zwei Drittel der befragten Männer rechnen mit beruflichen Nachteilen, wenn sie sich in die Elternzeit verkrümeln, und 21 Prozent bleiben komplett stur: Sie würden nicht mal dann aussteigen, wenn das Einkommen der Gemahlin für alle Lebenslagen ausreicht. Chefs müssen ohnehin das Ärgste fürchten, denn sie unterminieren ihre Autorität, wenn sie mit Rücksicht auf die Familie kürzer treten, werden denunziert als Kinderversteher und Elternzeitnehmer, denen jeglicher Biss fürs Leiten und Lenken fehle.

Auffällig ist vor allem, dass ein Drittel der befragten Männer zwar gern die Kinder hüten möchte, aber überhaupt keine Lust auf Hausarbeit hat. Bügelnkochenfegenwischen, nein danke, das ist ihre Botschaft an die „Brigitte“ und vermutlich nicht ganz genau das, was sich die Familienministerin mit ihrem Elterngeld gedacht hat. Man könnte verdutzt sagen: Der deutsche Mann stellt sich das Familienjahr als eine Art Frührente vor mit dem Unterschied, dass er nicht die Enkelchen, sondern die eigenen Kinder betreut und dafür auch noch anständig bezahlt wird.

Jawoll, meine Herrn, so haben wir es gern. Wie es aussieht, ist die Elternzeitregelung reif für die sofortige Novellierung, damit die Männer überhaupt mitmachen. Wie wäre es mit einer eingebauten Überforderungsklausel? Ist gerade im Angebot.

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