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Politik: Dennoch Kritik von NS-Opferverband an Stiftungsinitiative

Die ersten Entschädigungszahlungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter sollen trotz der Schwierigkeiten der Wirtschaft, die zugesagten fünf Milliarden Mark aufzubringen, noch in diesem Sommer ausbezahlt werden. "Notfalls zahlen wir Teilbeträge an besonders bedürftige Opfer in bar aus", sagte der Sprecher der Stiftungsinitiative der Wirtschaft, Wolfgang Gibowski, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

Die ersten Entschädigungszahlungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter sollen trotz der Schwierigkeiten der Wirtschaft, die zugesagten fünf Milliarden Mark aufzubringen, noch in diesem Sommer ausbezahlt werden. "Notfalls zahlen wir Teilbeträge an besonders bedürftige Opfer in bar aus", sagte der Sprecher der Stiftungsinitiative der Wirtschaft, Wolfgang Gibowski, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Er sei aber zuversichtlich, dass die Industrie ihren Beitrag zum Entschädigungsfonds bis zum Sommer leisten werde. Ähnlich äußerte sich der Müchner Opferanwalt Michael Witti. Gibowski hatte vorige Woche eingeräumt, dass bislang erst Zusagen von knapp zwei Milliarden vorlägen.

Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Information und Beratung für NS-Verfolgte, Lothar Evers, sprach von "einem Armutszeugnis". Evers kritisierte, dass sich die Zahl von zwei Milliarden Mark seit Monaten nicht erhöht habe, obwohl sich inzwischen 110 Firmen an dem Entschädigungsfonds beteiligen wollten. "Irgendetwas stimmt bei dieser Stiftungsinitiative nicht", sagte er im Deutschlandradio. Er äußerte den Verdacht, dass vielleicht große Firmen ihren Einlagen vermindern würden, je mehr Firmen sich an der Initiative beteiligten. Von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) forderte Evers ein klares Signal.

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