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Politik: Der Amtierende

Als Botschafter Raymond Balé aus Kongo-Brazzaville, zurzeit Sprecher der afrikanischen Botschafter bei den Vereinten Nationen, Bundesratspräsident Jens Böhrnsen zum neuen Amt gratulierte, errötete der. Es sei eine besondere Ehre, dass er seine Gruppe als erste empfangen habe, sagte Balé am Donnerstag im Schloss Bellevue.

Als Botschafter Raymond Balé aus Kongo-Brazzaville, zurzeit Sprecher der afrikanischen Botschafter bei den Vereinten Nationen, Bundesratspräsident Jens Böhrnsen zum neuen Amt gratulierte, errötete der. Es sei eine besondere Ehre, dass er seine Gruppe als erste empfangen habe, sagte Balé am Donnerstag im Schloss Bellevue.

Zuvor hatte der amtierende Bundespräsident und Bremer Bürgermeister in der zum Pressezentrum umfunktionierten Galerie im Erdgeschoss seine Aufgaben für die nächsten Wochen nüchtern beschrieben. Hinter sich eine Fahne mit Bundesadler, stand er an einem schlichten blauen Rednerpult. Böhrnsen kündigte an, er werde am 15. Juni zu einem Großen Zapfenstreich für Horst Köhler einladen: „Ich bin sicher, dass die sechsjährige Amtszeit von Bundespräsident Horst Köhler im Rückblick als erfolgreiche betrachtet werden wird.“ Der Verwaltungsrechtler ließ keinen Zweifel daran, dass es ihm vor allem darum gehe, die durch das Grundgesetz definierte Funktion seines Amtes wahrzunehmen: „Ich bin kein Interimspräsident.“

Böhrnsen war gegen 14 Uhr im Schloss Bellevue eingetroffen und zunächst zu einer Sitzung mit den Abteilungsleitern zusammengekommen. Er will sich ganz auf unaufschiebbare Aufgaben wie das Ausführen von Gesetzen und die Aufnahme neuer Botschafter beschränken: „Es gibt kein eigenes Programm für die wenigen Wochen der Amtszeit.“ In dem Telefonat, in dem Köhler ihm am Montag seine Rückzugsgründe dargelegt hat, habe er feste Entschlossenheit gespürt. „Ich habe ihm gesagt, dass seine Handlung mich traurig macht.“ Den afrikanischen Botschaftern sagte Böhrnsen, Deutschland sei bereit, mehr Verantwortung bei den Vereinten Nationen zu übernehmen. Man dürfe Afrika nicht immer nur als Krisenkontinent betrachten. Die WM werde helfen, diese Sichtweise zu ändern.

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