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Politik: Der erste von zwölf Reaktoren wird jetzt als Konsequenz des Volksentscheids von 1980 stillgelegt

19 Jahre nach einer Volksabstimmung über den Ausstieg aus der Atomenergie ist am Dienstag in Schweden der erste Atommeiler vom Netz genommen worden. Der Reaktor eins des Atomkraftwerkes Barsebäck stellte endgültig die Stromerzeugung ein.

19 Jahre nach einer Volksabstimmung über den Ausstieg aus der Atomenergie ist am Dienstag in Schweden der erste Atommeiler vom Netz genommen worden. Der Reaktor eins des Atomkraftwerkes Barsebäck stellte endgültig die Stromerzeugung ein. Die Vorbereitungen für die um Mitternacht vorgesehene völlige Abschaltung des 24 Jahre alten Reaktors in der Nähe von Malmö wurden in Gang gesetzt. Erst unmittelbar zuvor hatten sich die Regierung und der Kraftwerksbetreiber Sydkraft auf Kompensationszahlungen für die Stilllegung des ersten von insgesamt zwölf Atomreaktoren in vier Kraftwerken geeinigt.

Die Abschaltung des Reaktors mit einer Jahresleistung von 615 Megawatt ist die erste praktische Konsequenz aus der Entscheidung zum Ausstieg aus der Atomkraft bei einer Volksabstimmung 1980. Sydkraft, zu deren Eigner auch der deutsche Konzern Preußen Elektra gehört, hatte bis zuletzt versucht, den Stilllegungsbeschluss der sozialdemokratischen Regierung gerichtlich aufheben zu lassen.

Das Oberste Gericht in Stockholm entschied aber am Montag, dass die Stilllegung auch mit Blick auf die noch nicht entschiedene Klage vor dem EU-Gerichtshof nicht aufgeschoben werden müsse. Sydkraft erhält nun als Ausgleich für die ausfallende Stromproduktion kostenlose Elektrizität vom Vattenfall-Konzern, der dafür aus der Staatskasse 5,7 Milliarden Kronen (1,4 Milliarden Mark) bekommen soll.

Mit der Abschaltung des Reaktors fallen 5,7 Prozent der gesamten schwedischen Stromerzeugung aus. Sie stammt etwa zur Hälfte aus der Atomkraft.

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