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Der Fall Litwinenko: Spur führt anscheinend nach Italien

Eine Spur im Fall des vergifteten Ex-Spions Alexander Litwinenko führt britischen Medienberichten zufolge nach Italien. Der Ko-Autor des Buches "Der FSB sprengt Russland" verdächtigt "Mario".

London - Litwinenko habe von einen Italiener namens Mario gesprochen, den er als Täter verdächtigte, sagte der Ko-Autor von Litwinenkos geheimdienst-kritischem Buch "Der FSB sprengt Russland", Juri Felschtinski, nach Informationen des Boulevardblattes "The Sun". Er sei sich sicher gewesen, dass es Mario war, sagte Felschtinski. Zu den letzten, die Litwinenko vor seiner schleichenden Vergiftung trafen, zählt der italienische Professor Mario Scaramella. Er überreichte Litwinenko bei dieser Gelegenheit Dokumente über den Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja.

Der Geheimdienstexperte Scaramella bestritt jegliche Beteiligung an der Vergiftung. Er sagte, er habe mit Litwinenko über eine angebliche schwarze Liste des russischen Geheimdienstes gesprochen, auf der ihre beiden Namen stehen würden. Nach Angaben der britischen Zeitung "The Independent" sagte Scaramella, Litwinenko habe im Jahr 2000 den Transfer von radioaktivem Material nach Zürich organisiert. Es sei eine der letzten Einsätze gewesen, die der Ex-Spion im Auftrag des russischen Geheimdienstes FSB unternommen habe.

Scaramella wird auf Verstrahlung untersucht

Scaramella hielt sich in der britischen Hauptstadt für medizinische Tests wegen einer mögliche Verstrahlung durch radioaktives Polonium 210 auf, das auch in hoher Konzentration in Litwinenkos Urin gefunden wurde. Der Italiener hatte Litwinenko am 1. November in einer Londoner Sushi-Bar getroffen. Scaramella steht unter Polizeischutz und gilt für die Ermittler als wichtiger Zeuge.

Die Zahl der vorsorglich auf radioaktive Verstrahlung getesteten Menschen erhöhte sich auf acht. Die britische Gesundheitsbehörde HPA betonte jedoch, dass das Risiko einer Verstrahlung mit dem radioaktiven Polonium 210 für eine breitere Öffentlichkeit weiterhin gering sei. (tso/AFP)

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