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Politik: Der Fall Milosevic: Cook für Prozesse in Belgrad und Den Haag

Der britische Außenminister Robin Cook hat nochmals eindringlich die Auslieferung des jugoslawischen Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag angemahnt. Cook sagte der BBC am Mittwoch vor einem Besuch in Belgrad, der Gerechtigkeit sei erst genüge getan, wenn sich Milosevic in Den Haag für seine Verbrechen am serbischen Volk sowie für seine Gräueltaten gegen die Nachbarn im Kosovo und in Bosnien verantworte.

Der britische Außenminister Robin Cook hat nochmals eindringlich die Auslieferung des jugoslawischen Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag angemahnt. Cook sagte der BBC am Mittwoch vor einem Besuch in Belgrad, der Gerechtigkeit sei erst genüge getan, wenn sich Milosevic in Den Haag für seine Verbrechen am serbischen Volk sowie für seine Gräueltaten gegen die Nachbarn im Kosovo und in Bosnien verantworte. Er wolle den jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica und Außenminister Goran Svilanovic von der Notwendigkeit einer Überstellung Milosevics an das Tribunal überzeugen, sagte Cook weiter. Cook betonte, er habe jedoch nichts dagegen, dass Milosevic zunächst in Belgrad der Prozess gemacht werde.

Zum Thema Online Spezial: Wie geht es weiter mit Milosevic? Milosevic erwarte in Den Haag ein "fairer und offener Prozess", sagte der britische Außenminister. Auch die Serben würden von einem Verfahren gegen Milosevic in Den Haag profitieren. Ein solcher Prozess sei "sehr lehrreich für das serbische Volk", da er ihm zeigen würde, in welchem Ausmaß Milosevic der Volkswirtschaft geschadet habe und dass er "kein großer serbischer Patriot, sondern ein Volksfeind war". Trotz massiven internationalen Drucks widersetzt sich Belgrad bislang der Auslieferung Milosevics an das UN-Tribunal, das ihn wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt hat.

Die Belgrader Führung will Milosevic dagegen erst in seiner Heimat den Prozess machen. Dort ist er wegen Amtsmissbrauchs und Veruntreuung angeklagt und sitzt seit seiner Festnahme am Sonntag in Belgrad in Untersuchungshaft.

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