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Politik: Der Gegenschlag: USA nennen Drohungen reine Propaganda

Der Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar hat den USA mit einer "verheerenden Niederlage" in Afghanistan gedroht. Sein Land werde den Vereinigten Staaten eine "schlimmere Lektion als den Truppen der Sowjetunion" sagte Omar der saudiarabischen Tageszeitung "El Watan" (Sonntagsausgabe) in einem Telefoninterview.

Der Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar hat den USA mit einer "verheerenden Niederlage" in Afghanistan gedroht. Sein Land werde den Vereinigten Staaten eine "schlimmere Lektion als den Truppen der Sowjetunion" sagte Omar der saudiarabischen Tageszeitung "El Watan" (Sonntagsausgabe) in einem Telefoninterview. Auch die Organisation des Topterroristen Osama bin Laden, Al Qaida, drohte am Sonntag Großbritannien und den USA Vergeltung für die Angriffe auf Afghanistan an. Beide Länder müssten mit mehr Anschlägen rechnen, wenn sie die Luftangriffe nicht stoppten, sagte der bin-Laden-Sprecher Abu Gheith im TV-Sender Al Dschasira. Die USA nannten die Drohungen "reine Propaganda" und setzten die Bombardements fort und wiesen die Erklärung als Propaganda zurück. Großbritanniens Premierminister Tony Blair erklärte, diese jüngste Video-Stellungnahme der Al Qaida sei "das klare Eingeständnis, für die terroristischen Anschläge in den USA am 11. September verantwortlich zu sein".

Zum Thema Online Spezial: Kampf gegen Terror Schwerpunkt: US-Gegenschlag, Nato und Bündnisfall Schwerpunkt: Osama Bin Laden Schwerpunkt: Afghanistan Schwerpunkt: Islam & Fundamentalismus Schwerpunkt: Innere Sicherheit Chronologie: Terroranschläge in den USA und die Folgen Fotostrecke: Bilder des US-Gegenschlags Umfrage: Bodentruppen nach Afghanistan? Die USA griffen unterdessen am Sonntag, am siebten Tag in Folge, erneut Ziele in Afghanistan an, darunter die Hauptstadt Kabul, die Taliban-Hochburg Kandahar und Dschalalabad im Osten des Landes. Die Luftabwehr der Taliban ist nach Angaben des TV-Senders Al-Dschasira durch die Angriffe weitgehend ausgeschaltet worden. Das US-Verteidigungsministerium bedauerte am Sonntag, dass am Vortag versehentlich ein Wohngebiet nahe dem Flughafen von Kabul getroffen worden war. "Wir bedauern jedes zivile Opfer", hieß es im Pentagon.

Die britische Regierung will mit führenden Fernsehanstalten über die Richtlinien zur Ausstrahlung von Video-Botschaften bin Ladens verhandeln. Eine Regierungssprecherin bestätigte am Sonntag, dass die Gespräche mit den zuständigen TV-Chefs in dieser Woche stattfinden sollen. Es gebe in der Regierung ein gewisses "Unbehagen" darüber, dass die von dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira ausgestrahlten Videos "verschlüsselte Botschaften" an Anhänger bin Ladens enthalten könnten, hieß es in Regierungskreisen.

Osama bin Laden verfügt nach Erkenntnissen des Göttinger Islamexperten Bassam Tibi über biologische Waffen. Tibi sagte am Sonntag im Südwestrundfunk (SWR), der usbekische Geheimdienst habe Erkenntnisse darüber, dass in den 30 Trainingslagern der Al Qaida mit Giftgas experimentiert worden sei. Nahe der Lager seien unverhältnismäßig viele tote Tiere gefunden worden, die nicht nach islamischem Ritual geschlachtet worden seien. "Viele Leute um bin Laden sind Akademiker und haben im Westen studiert. Sie haben die Infrastruktur und das Know-how, um biologische Waffen herzustellen", sagte Tibi. Er schloss aus, dass Libyen oder der Irak bin Laden C-Waffen zur Verfügung gestellt haben.

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