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Edward Snowden arbeitete früher für den amerikanischen Geheimdienst NSA.

© dpa

Der Kinderspiegel: Ist Edward Snowden ein Held oder ein Verräter?

Fragst du dich auch, warum die Nachrichten momentan aussehen wie ein Spionage-Krimi? Der Kinderspiegel erklärt dir, warum.

In den Nachrichten geht es momentan zu wie in einem Agenten-Krimi. Überall liest man von Geheimdiensten, Spionen und verwanzten Büros.

Der Grund dafür ist ein Mann namens Edward Snowden. Er ist Amerikaner und hat für den Geheimdienst NSA gearbeitet, der die USA vor Terroristen beschützen soll. Die NSA-Agenten forschen aus, welcher Verdächtige wem eine E-Mail schreibt und hören manchmal auch Telefone ab. Das ist ganz alltägliches Spionagegeschäft. Auch deutsche Agenten machen das.

Vor ein paar Wochen erzählte Snowden jedoch, dass die USA auch die Daten von ganz normalen Bürgern speichern und Büros von Politikern befreundeter Staaten abhören. In einer Welt, in der Menschen keine Geheimnisse mehr haben können, wolle er aber nicht leben, erklärte Snowden. Das sei nämlich nicht demokratisch.

Seitdem gibt es viel Streit. Für die einen ist Snowden ein Held, weil er sich für den Datenschutz stark macht. Für die USA ist er jedoch ein Verräter, der die Sicherheit des Landes gefährdet. Präsident Obama will Snowden deshalb vor ein Gericht stellen. Weil Snowden jedoch damit rechnen muss, dann im Gefängnis zu landen, ist er auf der Flucht und sucht ein Land, das ihn beschützt.

Sein Ziel, eine Diskussion loszutreten, hat Snowden jedoch erreicht. Politiker in Europa sind wütend auf die Amerikaner, weil sie sich betrogen fühlen. Du fändest es wahrscheinlich auch nicht gut, wenn dein Englisch-Lehrer heimlich lauschen würde, wenn du dich bei Schulfreunden über die letzte Klassenarbeit aufregst. Unternehmer haben Angst, dass die USA ihre Ideen für neue Produkte klauen könnten und viele Deutsche sind sauer auf Kanzlerin Merkel, weil sie finden, dass sie den Amerikanern viel deutlicher sagen soll, dass das mit dem Ausspionieren so nicht geht.

Aber das ist kompliziert. Denn so wie es scheint, haben auch deutsche Agenten die Informationen von den Amerikanern benutzt, um Terroristen aufzuspüren. Und damit stellt sich eine schwierige philosophische Frage: Darf man verbotene Dinge tun, wenn sie einem helfen, Verbrecher aufzuhalten? Oder ist man dann selbst ein Verbrecher?

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