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Politik: Der kranke Präsident lässt Amtsgeschäfte bis auf weiteres ruhen

Der russische Präsident Boris Jelzin hat seine Arbeit am Donnerstag erneut wegen einer Erkrankung unterbrechen müssen. Der 68-Jährige habe einen Virusinfekt verbunden mit einer schweren Bronchitis, sagte Kreml-Sprecher Jakuschkin.

Der russische Präsident Boris Jelzin hat seine Arbeit am Donnerstag erneut wegen einer Erkrankung unterbrechen müssen. Der 68-Jährige habe einen Virusinfekt verbunden mit einer schweren Bronchitis, sagte Kreml-Sprecher Jakuschkin. Der Präsident halte sich gegenwärtig in seiner Landresidenz Gorki-9 bei Moskau auf.

Der Kreml machte am Donnerstag keine weiteren Angaben darüber, wann Präsident Jelzin seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen wird.

Boris Jelzin habe sich während eines Treffens mit seinen Ministern im Kreml plötzlich unwohl gefühlt, sagte Kreml-Sprecher Jakuschkin. Daraufhin sei er ins Krankenhaus gebracht worden, wo der Infekt festgestellt worden sei. Nach der Untersuchung sei der Präsident nach Gorki-9 gefahren. Interfax meldete unter Berufung auf ungenannte Quellen, Jelzin müsse zu seiner weiteren Behandlung möglicherweise erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zuletzt war Jelzin am vergangenen Samstag im russischen Fernsehen aufgetreten. In Moskau herrschte in dieser Woche ein für November-Verhältnisse strenger Winter, die Temperaturen sanken am Donnerstagmorgen auf minus 20 Grad.

Der russische Außenminister Igor Iwanow soll die Anweisung erhalten haben, einen für den 3. Dezember geplanten Besuch des litauischen Präsidenten Valdas Adamkus zu verschieben, wie Interfax aus Regierungskreisen erfuhr. Dagegen werde der ukrainische Präsident Leonid Kutschma wie geplant am 6. Dezember in Moskau erwartet, hieß es weiter. Über eine mögliche Übertragung der präsidialen Amtsgewalt auf den russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin werde derzeit nicht nachgedacht, so ein Regierungssprecher. Die russische Verfassung sieht eine solche Übertragung der Vollmachten im Falle der Amtsunfähigkeit oder des Todes vor.

Der schon seit langem gesundheitlich angeschlagene Präsident hatte zuletzt im Oktober zwei Tage im Krankenhaus verbracht. Die Krankheitsserie Jelzins hatte kein Ende mehr genommen, seit er sich 1996 fünf Bypässe legen lassen musste. Seither zwangen ihn Herzprobleme, wiederholte Bronchitis, Erschöpfungszustände sowie Erkältungen und eine Lungenentzündung immer wieder zu Pausen, in denen er die Amtsgeschäfte nicht wahrnehmen konnte.

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