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DER LETZTE LIBERALE: DER LETZTE LIBERALE

Die ersten Liberalen packen ihre Koffer, doch er bleibt: Der Berliner FDP-Politiker Hellmut Königshaus ist demnächst der Letzte seiner Art im Deutschen Bundestag. Das Parlament hat ihn 2010 zu seinem Wehrbeauftragten gewählt, und dessen Amtszeit endet erst nach fünf Jahren, also im Frühjahr 2015 – ungeachtet des nunmehrigen Endes der Legislaturperiode.

Die ersten Liberalen packen ihre Koffer, doch er bleibt: Der Berliner FDP-Politiker Hellmut Königshaus ist demnächst der Letzte seiner Art im Deutschen Bundestag. Das Parlament hat ihn 2010 zu seinem Wehrbeauftragten gewählt, und dessen Amtszeit endet erst nach fünf Jahren, also im Frühjahr 2015 – ungeachtet des nunmehrigen Endes der Legislaturperiode. Die Bundestagswahl betrifft Königshaus nicht: Sein Abgeordnetenmandat, das er von 2004 bis 2010 innehatte – dort war er unter anderem Sprecher seiner FDP-Fraktion für wirtschaftliche Zusammenarbeit –, legte er wie vorgeschrieben nach der Wahl zum Ombudsmann der Soldaten nieder. Seither sitzt er im Bundestag auf einem eigenen Sessel in der Bundesratsbank rechts vom Parlamentspräsidium, außerdem hat er einen festen Platz im Verteidigungsausschuss. Mit abstimmen darf er nicht, seine Stimme als Fürsprecher der Soldaten erheben darf er jederzeit und nicht nur bei der Vorlage seiner Jahresberichte. Königshaus hat diese

Befugnis in seiner bisherigen Amtszeit weidlich genutzt und weitherzig ausgelegt. Verschiedene Verteidigungsminister mussten sich anhören, welche Sorte Panzergeschütze sie nach Afghanistan schicken sollten oder wie man eine Bundeswehrreform richtig macht. Der nächste Chef im Bendlerblock sollte sich schon mal auf weitere ungebetene Ratschläge einstellen. Ohne jede kleinste Chance auf Wiederwahl ist der 63-jährige Jurist nunmehr endgültig ein sehr freier Demokrat. bib

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