zum Hauptinhalt

Politik: Der russische Übergangspräsident ehrt die Generäle des Tschetschenien-Feldzugs - Luftangriffe in den Bergen

Ungeachtet internationaler Proteste gegen den Tschetschenien-Feldzug haben Russlands Übergangspräsident Wladimir Putin und Verteidigungsminister Igor Sergejew der Armee zu ihrer Offensive in der Kaukasus-Republik gratuliert. Putin versicherte am Montag vor ranghohen Mitgliedern von Armee und Sicherheitskräften in Moskau, die "Antiterror-Operation" gegen die Unabhängigkeitskämpfer werde bis zur "logischen Konsequenz" fortgeführt: der "Wiederherstellung von Recht und Ordnung überall in Tschetschenien".

Ungeachtet internationaler Proteste gegen den Tschetschenien-Feldzug haben Russlands Übergangspräsident Wladimir Putin und Verteidigungsminister Igor Sergejew der Armee zu ihrer Offensive in der Kaukasus-Republik gratuliert. Putin versicherte am Montag vor ranghohen Mitgliedern von Armee und Sicherheitskräften in Moskau, die "Antiterror-Operation" gegen die Unabhängigkeitskämpfer werde bis zur "logischen Konsequenz" fortgeführt: der "Wiederherstellung von Recht und Ordnung überall in Tschetschenien".

Den vier für die Kriegsführung zuständigen Generälen verlieh Putin per Dekret einen weiteren Stern. Die Armee meldete unterdessen weitere Erfolge aus dem gebirgigen Süden Tschetscheniens. Ein Ausbruchversuch tschetschenischer Rebellen aus der Argun-Schlucht sei zurückgeschlagen worden, hieß es.

Sergejew sagte bei einer Militärparade auf dem Flughafen der völlig zerstörten tschetschenischen Hauptstadt Grosny, "der russische Soldat war und ist der beste Soldat der Welt und wird es auch in Zukunft sein". Die Parade fand aus Anlass des alljährlich am 23. Februar gefeierten "Tages der Verteidiger des Vaterlandes" statt. Da der frühere sowjetische Diktator Josef Stalin am 23. Februar 1944 die Tschetschenen nach Kasachstan deportieren ließ und dieses Ereignis in Tschetschenien als nationaler Trauertag begangen wird, wurde die Parade vorverlegt. Der Generalstab begründete dies zusätzlich mit der "Gefahr terroristischer Anschläge in den befreiten Gebieten".

In Grosny hatten die russischen Soldaten am Montag die Order, die Rückkehr von Zivilisten in die Ruinenstadt zu verhindern. Hunderte von Einwohnern belagerten die Kontrollposten, in der Hoffnung die Soldaten bestechen und doch noch in die Stadt kommen zu können. Die Nachrichtenagentur Interfax hatte am Sonntag unter Berufung auf einen Sprecher des Vertreters Moskaus in Tschetschenien, Nikolai Koschman, gemeldet, Grosny solle bis zum 1. April für Zivilisten und Fahrzeuge gesperrt bleiben. Diese Maßnahme sei nötig, um die Stadt von Minen zu räumen und den Ausbruch von Epidemien zu verhindern.

Zwei Wochen nach der Einnahme der tschetschenischen Hauptstadt begannen Mitarbeiter des russischen Notfallministeriums mit der Bergung der Toten. Aus den Kellern, in denen sich während der Angriffe die meisten Zivilisten versteckt hatten, wurden Leichen ins Freie gebracht. Seitdem die Streitkräfte die Stadt abgeriegelt haben, werden auf den Straßen fast keine Zivilisten mehr gesehen.

Die russische Militäragentur AWN berichtete am Montag von heftigen Gefechten in der Nähe des von der russischen Armee abgeriegelten Dorfs Itum-Kale, in dem noch zahlreiche tschetschenische Kämpfer vermutet werden. Gleichzeitig setzte die Luftwaffe ihre Angriffe auf Ziele in den Schluchten von Argun und Wedeno fort. Nach den Worten des Medienbeauftragten des Kreml, Sergej Jastrschembski, halten sich in der Argun-Schlucht 3000 bis 4500 Tschetschenen auf. In den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 100 Angriffe geflogen worden, teilte das Militärkommando mit. In den von russischen Truppen kontrollierten Gebieten der Kaukasusrepublik sei die Lage gespannt. Jastrschembski sagte, eine Gruppe Rebellen habe versucht, nach Dagestan auszubrechen. Die Zahl der tschetschenischen Kämpfer wird insgesamt auf 7000 geschätzt.

Das Hauptziel der Luftangriffe, die Zerstörung der wichtigsten Rebellenstützpunkte, sei mittlerweile erreicht, sagte Luftwaffengeneral Anatoli Kornukow, einer der vier beförderten Militärs. In Gudermes, der zweitgrößten tschetschenischen Stadt nach Grosny, wurden dem russischen Innenministerium zufolge 1200 Kilogramm Sprengstoff beschlagnahmt.

Nach russischer Zählung sind bei den siebenwöchigen Gefechten um die Hauptstadt Grosny insgesamt 368 russische Soldaten getötet und 1469 weitere verletzt worden. Laut AWN werden noch etwa 300 bis 400 tschetschenische Kämpfer in der seit Anfang des Monats von den Russen kontrollierten Hauptstadt vermutet. Besondert erbitterten Widerstand leisten sie bei der Verteidigung der Ortschaft Schatoi in der Nähe der Argun-Schlucht an der Grenze zu Georgien.

Nach Darstellung russischer Militärs bereiteten die im Gebirge eingekesselten Rebellen die Öffnung eines Korridors in die benachbarte Republik Georgien vor. Dabei sollte vor allem dem aus Jordanien stammenden Feldkommandeur Chattab und Söldnern aus arabischen Staaten die Flucht ermöglicht werden, berichtete die Agentur Itar-Tass unter Berufung auf militärische Kreise.

Zur Startseite