zum Hauptinhalt

Politik: Der Schatten des Kanzlers

Wien - Zwei Stühle gab es an Montagvormittag im Wiener Bundeskanzleramt zu bewundern, als bei einer Pressekonferenz Bundeskanzler Wolfgang Schüssel Österreichs neue Außenministerin Ursula Plassnik präsentierte. Der eine, der für Plassnik, hatte die Sitzfläche ziemlich weit unten, der andere, der für Schüssel, deutlich höher.

Wien - Zwei Stühle gab es an Montagvormittag im Wiener Bundeskanzleramt zu bewundern, als bei einer Pressekonferenz Bundeskanzler Wolfgang Schüssel Österreichs neue Außenministerin Ursula Plassnik präsentierte. Der eine, der für Plassnik, hatte die Sitzfläche ziemlich weit unten, der andere, der für Schüssel, deutlich höher. Und so war zumindest beim ersten gemeinsamen Auftritt die Hierarchie einigermaßen im Lot: Der Kanzler, Körpergröße 1,72 Meter, überragte seine Außenministerin, Körpergröße 1,90 Meter, um Haaresbreite. Plassnik folgt der bisherigen Ressortchefin Benita Ferrero-Waldner nach, die vom 1. November an EU-Außenkommissarin werden soll.

Im gegenseitigen Verhältnis der beiden Politiker Schüssel und Plassnik sollte man die Hierarchie allerdings sowieso nicht nach der Körpergröße messen. Seit knapp zehn Jahren arbeiten Schüssel und Plassnik bereits zusammen, bis vor wenigen Monaten war die 48-jährige Juristin Schüssels Kabinettschefin. Sie war sein Schatten – und hielt Schüssel sowohl in der Partei als auch in der inhaltlichen Organisation seines Bundeskanzleramts den Rücken frei. Dabei hat sie sich vor allem in der Volkspartei mit ihrer zurückhaltenden Art zwar wenige Freunde, aber viel Respekt verschafft.

Anfang des Jahres verließ Plassnik das Kabinett und wurde Österreichs Botschafterin in Bern. Auf sie wartet nun die wichtigste Aufgabe der nächsten Jahre – die Vorbereitung von Österreichs EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2006.

Markus Huber

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false