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Politik: Der Traum von der Wiedervereinigung Südkorea und Zypern feiern

am 3. Oktober mit Deutschland

Von Matthias Eggert

Won-tak Hwang und Christos N. Psilogenis werden am 3. Oktober vor allem ein Gefühl teilen: Hoffnung. Die Hoffnung, dass auch ihr Land wiedervereinigt wird. Won- tak Hwang ist der südkoreanische Botschafter in Berlin, Christos N. Psilogenis vertritt Zypern in Deutschland. Beide werden, wie viele andere Botschafter auch, um zwölf Uhr an einem Festakt im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt teilnehmen.

„Natürlich denken wir an so einem Tag besonders daran, wann wir wohl wiedervereinigt sein werden“, sagt ein Sprecher der südkoreanischen Botschaft. „Die Wiedervereinigung Koreas ist unser Wunsch, unser Traum und unsere Hoffnung.“ Korea ist seit 1945 in Nord- und Südkorea geteilt. Der Baubeginn einer grenzüberschreitenden Zug- und Straßenverbindung vor etwa zwei Wochen war ein wichtiges Zeichen in der Annäherungspolitik beider Staaten. Um ihren Traum zu verwirklichen, richteten die Südkoreaner kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands eine Expertengruppe ein: die Wiedervereinigungsabteilung. „Wir haben gelernt: Wenn die Chance kommt, muss man sie ergreifen“, sagt der Botschaftssprecher. Auch wie Deutschland sich nach der Vereinigung auf internationaler Ebene verhalten habe, diene als Vorbild. „Nur – der deutsche Weg ist so teuer gewesen“, sagt der Botschaftssprecher und lacht. Man wolle selbst lieber etwas langsamer „und sicher“ vorgehen. Und dann macht er den Deutschen noch einen Vorschlag: Die Grenze in den Köpfen zwischen Ost und West sollte man jetzt langsam überwinden.

Auf Zypern ist man davon noch weit entfernt. Doch wenn der zypriotische Botschafter Christos N. Psilogenis um zwölf Uhr auf dem Gendarmenmarkt seinen Platz einnehmen wird, wird er unter dem Eindruck des 1. Oktobers stehen. An diesem Tag haben in seinem Land alle Parteien und gesellschaftlichen Gruppierungen dazu aufgerufen, sich friedlich wiederzuvereinigen. Am 1. Oktober feiert Zypern seinen Nationalfeiertag im Gedenken an die Unabhängigkeit von Großbritanien im Jahr 1960. „Die Teilung unseres Landes ist an diesem Tag ein sehr wichtiges Thema“, sagt der Pressesprecher der zypriotischen Botschaft, Michalis Koumides. „Ich erkenne aber nicht, dass die Wiedervereinigungsfeiern in Deutschland für uns eine besondere Rolle spielen.“ Seit 1974 ist Zypern in einen türkischen und in einen griechischen Teil gespalten, nachdem die türkische Armee auf der Insel einmarschiert war. Der Wiedervereinigungsappell, sagt Michalis Koumides, betreffe alle Menschen in seinem Land, auch die türkischen Landsleute auf der Insel. „Wir wollen damit unsere Entschlossenheit zeigen, dass wir ein gemeinsames Land sind“, sagt er.

Vielleicht konnte Jochen Trebesch dabei ein bisschen helfen. Der deutsche Botschafter in Zypern war am 1. Oktober zu einem Festakt eingeladen.

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