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Politik: Der Westkurs der Türkei

Eine Anpassung an die westeuropäische Zivilisation verordnete Mustafa Kemal Atatürk der Türkei bereits bei der Gründung der Republik 1923. Er sah darin die einzige Chance für eine Modernisierung seines Landes. Bereits 1949 hat das Land dann endgültig einen Westkurs eingeschlagen.

August 1949

: Die Türkei wird Mitglied des Europarates.

Februar 1952: Die Türkei tritt als erstes und bislang einziges islamisches Land der westlichen Verteidigungsallianz Nato bei.

September 1963: Die Türkei und die damalige EWG unterzeichnen ein Assoziierungsabkommen. Es stellt den Türken eine spätere Vollmitgliedschaft in Aussicht.

April 1987: Die Türkei beantragt die Aufnahme in die damalige Europäische Gemeinschaft (EG).

Januar 1996: Zwischen der EU und der Türkei tritt eine Zollunion in Kraft. Der weitgehend freie Warenaustausch erhöht den Modernisierungsdruck auf türkische Unternehmen.

Dezember 1999: Die EU-Staats- und Regierungschefs räumen der Türkei auf ihrem Gipfeltreffen in Helsinki den Status eines Beitrittskandidaten ein.

August 2002: Das türkische Parlament billigt ein umfassendes Reformpaket. Dazu gehört die Abschaffung der Todesstrafe.

Dezember 2002: Ankara erhält auf dem EU-Gipfel in Kopenhagen eine Beitrittsperspektive: Als Entscheidungstermin für etwaige Verhandlungen über eine Mitgliedschaft wird Ende 2004 genannt.

Juni 2003: Das türkische Parlament beschließt weitere Gesetze zur Verbesserung der Menschenrechte. Einschränkungen der freien Meinungsäußerung werden aufgehoben. Kurdischsprachige Radio- und Fernsehprogramme werden zugelassen.

Juli 2003: Das Parlament beschneidet den Einfluss der Armee auf Politik und Gesellschaft.

August 2004: Das Militär gibt die Leitung des machtvollen nationalen Sicherheitsrates an einen Zivilisten ab.

September 2004: Eine Strafrechtsreform wird in Ankara verabschiedet. Sie stärkt den Rechtsstaat und die Meinungsfreiheit.

Oktober 2004: Die EU-Kommission empfiehlt Beitrittsverhandlungen «unter Vorbehalt» in Verbindung mit einem Bericht über den Stand der Reformen in der Türkei. (tso/dpa)

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